Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...
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146 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal<br />
HEIT (2002, 93) nennt einen Zielwert von 11 bis 15 m² privatem Erholungsbereich je<br />
Einwohner. Der Leipziger Flächennutzungsplan von 1994 strebt eine Versorgung<br />
mit 11 m² privater Grünfläche je Einwohner an (WICKOP et al. 1998, 96).<br />
Abbildung 38 zeigt, welche Geschossflächenzahlen sich in Abhängigkeit von der<br />
Zahl der Vollgeschosse bei verschiedenen Zielwerten <strong>für</strong> die Freifläche je Einwohner<br />
erzielen lassen (bezogen auf das Nettowohnbauland). 33 Deutlich wird hier die<br />
Tendenz eines vermehrten Freiflächengewinns bei steigender Geschosszahl. Aufgr<strong>und</strong><br />
des bei gleicher <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> gleichem Motorisierungsgrad konstanten Verkehrsflächenanteils<br />
kommt der Flächengewinn durch Erhöhung der Stockwerkszahl<br />
mit steigender Geschosszahl vermehrt dem Freiflächengewinn zugute, so dass der<br />
Freiflächenanteil mit steigender Geschosszahl relativ stärker steigt (ALBERS 1964,<br />
44).<br />
Abbildung 38: Orientierungswerte <strong>für</strong> private Freiflächen, Zahl der Vollgeschosse <strong>und</strong><br />
erzielbare Geschossflächenzahlen (Eigene Darstellung in Anlehnung an ALBERS 1964,<br />
48)<br />
Zahl der Vollgeschosse____<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0 0.5 1 1.5 2<br />
GFZ<br />
10 m² FF + 20 m² SP je<br />
EW<br />
15 m² FF + 20 m² SP je<br />
EW<br />
Geht man von einer Freifläche von 15 m² je Einwohner <strong>und</strong> zusätzlich einem Flächenbedarf<br />
<strong>für</strong> Stellplätze von 20 m² je Einwohner aus 34 , zeigt sich, dass bei einer<br />
viergeschossigen Bebauung maximal eine GFZ von 1,1 erzielt werden kann. Würde<br />
bei einer viergeschossigen Bebauung eine höhere GFZ realisiert, könnte, aufgr<strong>und</strong><br />
des Anstiegs der Bruttogeschossflächen <strong>und</strong> damit eines Anstiegs der Einwohner,<br />
nicht mehr <strong>für</strong> jeden dieser Einwohner eine Freifläche von 15 m² <strong>und</strong> eine Stellplatzfläche<br />
von 20 m² je Einwohner gewährleistet werden. Selbst bei 10 Vollgeschossen<br />
könnte bei Einhaltung dieser Zielwerte eine GFZ von max. 1,3 erreicht werden. Zu<br />
berücksichtigen ist allerdings, dass mit zunehmender <strong>Dichte</strong>, z. B. ab einer GFZ von<br />
0,8, Stellplätze häufig nicht mehr ebenerdig untergebracht werden, so dass mit steigender<br />
<strong>Dichte</strong> von einem sinkenden einwohnerbezogenen Bedarf <strong>für</strong> Stellplatzflä-<br />
GZ * BGF/E<br />
33 GFZ = BGF/E+(GZ*FF/E)<br />
GZ = Zahl Vollgeschosse; BGF/E = Bruttogeschossfläche je EW, angenommen mit 52 m²<br />
(Wohnfläche je Einwohner von 41,6 m² * 1,25), FF/E: Freifläche je Einwohner (Formel<br />
nach ALBERS 1964, 48).<br />
34 Der Flächenbedarf je Stellplatz (inkl. Zuwege) beträgt 25 m². Für Ein- <strong>und</strong> Zweifamilienhäuser<br />
ist von 2 Stellplätzen <strong>und</strong> <strong>für</strong> eine Wohneinheit im Mehrfamilienhausbau von 1,5<br />
Stellplätzen auszugehen (BRAAM 1993, 250ff.). Bei einer angenommenen Wohnungsbelegungsziffer<br />
von 2,4 im Ein- <strong>und</strong> Zweifamilienhaus <strong>und</strong> von 2,0 im Mehrfamilienhausbau<br />
(Eigene Annahmen nach SIEDENTOP et al. 2006, 56; STATISTISCHES BUNDESAMT 2004b)<br />
ergibt sich eine Stellplatzfläche je Einwohner von 19 bis 21 m².