Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...
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252 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal<br />
- Bei der Fernwärmeversorgung werden Wirtschaftlichkeitsschwellen bei geringen<br />
Bebauungsdichten fast ohne jeden Bevölkerungsrückgang <strong>und</strong> Wohnungsrückbau<br />
erreicht, insbesondere, wenn eine parallele Wärmeversorgung mit Gas<br />
vorliegt.<br />
Zu berücksichtigen ist weiterhin, dass sich auch bei quartiersbezogenen dispersen<br />
Bevölkerungs- <strong>und</strong> <strong>Dichte</strong>rückgängen von unter 50 % bereits Funktionsbeeinträchtigungen<br />
<strong>und</strong> Kostensteigerungen infolge von Kostenremanenzen sowie zusätzlichen<br />
Betriebskosten ergeben. Erfolgen diese <strong>Dichte</strong>rückgänge nicht nur innerhalb einzelner<br />
Stadtquartiere, sondern über einen größeren Teil des Stadtgebiets, kann dies zu<br />
erheblichen Kostensteigerungen führen. Dabei sind die Folgewirkungen kumulierter<br />
<strong>Dichte</strong>rückgänge über das gesamte Gebiet einer Stadt <strong>für</strong> die zentralen Netze der<br />
äußeren Erschließung sowie die zentralen Anlagen bisher ungeklärt.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des Ziels einer integrierten Steuerung des Stadtumbaus sollte<br />
deshalb eine Stabilisierung der <strong>Dichte</strong>n (deutlich) oberhalb der hier angegebenen<br />
Schwellenkorridore minimaler <strong>Dichte</strong>n erfolgen. Bei einer flächendeckenden Unterschreitung<br />
der Schwellenwerte sind Systemänderungen zu erwägen, insbesondere<br />
eine Umstellung von zentralen auf dezentrale Systeme.<br />
Tabelle 66: Korridore minimaler <strong>Dichte</strong>n aus Sicht der stadttechnischen Infrastruktur<br />
(Eigene Darstellung)<br />
Begründung der<br />
Schwellenwerte<br />
Begrenzung des<br />
Infrastrukturaufwands<br />
Technische<br />
Funktionsfähigkeit<br />
Ökonomische<br />
Tragfähigkeit<br />
Kriterium<br />
Max. Verdoppelung des<br />
spezifischen Erschließungsaufwands<br />
Mindestens 20 WE<br />
je ha brutto<br />
Mindestauslastung der<br />
Schmutzwassernetze<br />
von 30 %<br />
Quartiersbezogene<br />
Kostendeckung<br />
Wettbewerbsfähige<br />
Fernwärmeversorgung<br />
Maximaler Bevölkerungsrückgang<br />
(in Bezug zum<br />
Bemessungswert)<br />
Stadtstrukturtyp<br />
Schwellenwerte nach<br />
Stadtstrukturtypen<br />
EW je ha<br />
netto<br />
GFZ<br />
Block 90-270 0,4-1,3<br />
50 %<br />
Platte<br />
Zeile<br />
100-200<br />
80-160<br />
0,4-0,8<br />
0,3-0,7<br />
MFH 90+ 60-130 0,3-0,6<br />
Keine Angabe, da MFH 90+ >60 >0,3<br />
pauschale Schwellen<br />
der Bebauungsdichte EFH >60 >0,3<br />
Block 100-310 0,5-1,4<br />
44 %<br />
Platte<br />
Zeile<br />
110-230<br />
80-170<br />
0,5-0,8<br />
0,3-0,7<br />
EFH 30-80 0,2-0,4<br />
Block 80-250 0,4-1,1<br />
Platte 90-180 0,4-0,7<br />
55 % Zeile 70-150 0,3-0,6<br />
MFH 90+ 50-110 0,2-0,5<br />
EFH 30-70 0,1-0,3<br />
Keine Angabe, da Block 150-220 0,7-1,0<br />
pauschale Schwellen<br />
der Bebauungsdichte<br />
Platte<br />
Zeile<br />
190-270<br />
180<br />
0,7-1,0<br />
0,7