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Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

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134 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal<br />

einwohnerzahl im Einzugsbereich, den aus Nutzersicht zumutbaren Entfernungen<br />

<strong>und</strong> der zielgruppenspezifischen Bevölkerungsdichte im Einzugsbereich der Einrichtungen<br />

(SCHRAMM et al. 1981, 50ff.). Hohe Einwohnerdichten ermöglichen, dass <strong>für</strong><br />

die Tragfähigkeit sozialer Infrastrukturen erforderliche Mindesteinwohnerzahlen innerhalb<br />

geringerer Entfernungen erzielt werden. Geringe Einwohnerdichten hingegen<br />

führen dazu, dass die Beibehaltung von günstigen Einrichtungsgrößen <strong>und</strong> daraus<br />

resultierenden Mindesteinwohnerzahlen weitere Entfernungen zur nächsten<br />

Einrichtung verursachen (BREITLING 1974, 66).<br />

Abbildung 37: Beziehungen zwischen Einwohnerdichten, Entfernung vom Zentrum<br />

<strong>und</strong> Einwohnerzahl (Eigene Darstellung in Anlehnung an BREITLING 1974, 65) 30<br />

Einwohner je ha<br />

1000<br />

100<br />

78<br />

100<br />

200<br />

300<br />

500<br />

10000<br />

1000<br />

2000<br />

30000<br />

3000<br />

50000<br />

5000<br />

100000<br />

10<br />

100 350<br />

Entfernung in m<br />

600 1000<br />

Gr<strong>und</strong>schule<br />

600 m<br />

10.000 Einwohner<br />

100 EW / ha<br />

Kindergarten<br />

350 m<br />

3.000 Einwohner<br />

78 EW / ha<br />

Abbildung 37 illustriert den Zusammenhang zwischen Einwohnerdichte, Entfernung<br />

vom Zentrum <strong>und</strong> erzielbarer Einwohnerzahl anhand eines Nomogramms. Bei der<br />

vereinfachenden Annahme einer radialen Siedlungsstruktur ergibt sich aufgr<strong>und</strong> des<br />

quadratischen Verhältnisses aus Radius <strong>und</strong> Flächeninhalt bei sinkenden Einwohnerdichten<br />

eine deutliche Steigerung der Entfernungen zu den Einrichtungen. Wird<br />

z. B. angestrebt, einen Kindergarten in einem Radius von 350 m um einen Wohnort<br />

31 bereitzustellen, <strong>und</strong> ist hierzu eine Mantelbevölkerung von 3.000 Einwohnern<br />

erforderlich, so ergibt sich eine Mindesteinwohnerdichte innerhalb des Radius von<br />

78 Einwohnern je ha Bruttowohnbauland, <strong>und</strong> damit von etwa 110 Einwohnern je ha<br />

Nettowohnbauland 32 . Eine Gr<strong>und</strong>schule im Umkreis von 600 m (<strong>und</strong> damit in einer<br />

30 10.000<br />

EW/ha brutto = Mantelbevölkerung ×<br />

r²π<br />

31 Dies beträgt bei einem bei einem Umwegefaktor von 25 % einer Entfernung von 440 m.<br />

32 Innerhalb eines Radius von 350 m befinden sich nicht nur reine Wohnbaugr<strong>und</strong>stücke,

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