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Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

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<strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 81<br />

NISTERRAT DER DDR 1986, 12). Neben diesen generellen Zielen <strong>für</strong> Neubauwohngebiete<br />

enthält die Komplexrichtlinie 1986 bis 1990 differenzierte <strong>Dichte</strong>ziele <strong>für</strong><br />

verschiedene Planungsfälle des Altbaus sowie <strong>für</strong> Planungsfälle der Erhaltung <strong>und</strong><br />

Ergänzung des Neubaus. <strong>Dichte</strong>ziele werden dabei jeweils bezogen auf den Wohnbereich,<br />

d. h. das Wohnbauland zuzüglich der Flächen <strong>für</strong> den ruhenden <strong>und</strong> fließenden<br />

Verkehr, genannt.<br />

Tabelle 12 zeigt eine breite Streuung der <strong>Dichte</strong>ziele <strong>für</strong> verschiedene Baugebietstypen.<br />

Am geringsten (im Vergleich zu den westdeutschen Zielwerten dennoch<br />

hoch) sind mit bis zu 197 Einwohnern je ha Nettowohnbauland die <strong>Dichte</strong>ziele <strong>für</strong><br />

Einfamilienhäuser. Die höchsten <strong>Dichte</strong>ziele werden <strong>für</strong> die Nutzung des gründerzeitlichen<br />

Altbaus definiert, mit bis zu 984 Einwohnern je ha Nettowohnbauland. Die<br />

<strong>Dichte</strong>ziele <strong>für</strong> die mehrgeschossige Bebauung im Wohnungsneubau liegen zwischen<br />

443 <strong>und</strong> 639 Einwohner je ha Nettowohnbauland <strong>und</strong> liegen damit geringfügig<br />

über dem bisherigen Wert von bis zu 540. Auch die Zielwerte <strong>für</strong> den vielgeschossigen<br />

Wohnungsbau liegen mit 738 Einwohnern je ha Nettowohnbauland<br />

leicht über dem bisherigen Ziel von maximal 700.<br />

Eine immer weitere Erhöhung der Wohndichten im Neubau wurde in den 1980er<br />

Jahren vor dem Hintergr<strong>und</strong> zunehmender ökonomischer Zwänge vor allem durch<br />

eine weitere Rationalisierung der Wohnungsgr<strong>und</strong>risse erreicht. So wurde auf der<br />

<strong>für</strong> eine Dreizimmerwohnung mit 57 m² vorgesehenen Gr<strong>und</strong>fläche die ‚Ratio-4-<br />

Raum-Wohnung’ realisiert, auf der Gr<strong>und</strong>fläche einer bisherigen Zweizimmerwohnung<br />

wurde in den 1980er Jahren die ‚Ratio-3-Raum-Wohnung’ verwirklicht (HALLER<br />

2002, 30f.).<br />

Abbildung 20 zeigt einen zusammenfassenden Überblick der dargestellten <strong>Dichte</strong>ziele<br />

der DDR. Deutlich wird die weitgehende Konstanz der <strong>für</strong> den Neubau von<br />

Großsiedlungen in Plattenbauweise formulierten <strong>Dichte</strong>ziele um einen Wert von 600<br />

Einwohnern je ha Nettowohnbauland. Die starke Streuung der <strong>Dichte</strong>ziele des Ministerrats<br />

der DDR von 1986 resultiert aus der erstmaligen Formulierung von <strong>Dichte</strong>zielen<br />

<strong>für</strong> verschiedenste Baugebietstypen (s. Tabelle 12). <strong>Dichte</strong>ziele <strong>für</strong> den<br />

Neubau streuen in den späten 1980er Jahren wie bereits erwähnt zwischen 443 <strong>und</strong><br />

738 Einwohnern je ha Nettowohnbauland <strong>und</strong> weisen somit gegenüber den bisherigen<br />

Zielen einen leichten Anstieg auf.<br />

Abbildung 20: <strong>Dichte</strong>ziele in der DDR (Eigene Darstellung)<br />

Einwohner je ha netto<br />

1.000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

Gaber 1965 Bauakademie<br />

der DDR 1972<br />

Bauakademie<br />

der DDR 1976<br />

Bauakademie<br />

der DDR 1982<br />

Ministerrat der<br />

DDR et al.<br />

1986

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