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Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

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94 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal<br />

wohndichte trotz der Anhebung des maximal zulässigen Nutzungsmaßes der GFZ<br />

von 1,0 auf 1,2 von 440 Einwohnern in 1962 auf 270 Einwohner in 1990 um 40 %.<br />

Selbst in den ab 1977 als neuen Baugebietstyp aufgenommenen besonderen<br />

Wohngebieten mit einer GFZ bis 1,6 konnte 1990 eine geringere Einwohnerdichte<br />

erzielt werden als 1962 in den allgemeinen <strong>und</strong> reinen Wohngebieten mit einer maximalen<br />

Geschossflächenzahl von 1,0. 22<br />

Die umfassende Darstellung der städtebaulichen <strong>Dichte</strong>ziele zeigt nicht nur die Variationsbreite<br />

der jeweiligen quantitativen Zielvorstellungen der <strong>Dichte</strong>, sondern<br />

ebenso die Vielfalt der Argumente <strong>für</strong> <strong>und</strong> wider Verdichtung bzw. Auflockerung. Die<br />

Diskussion verdeutlicht, dass diese Frage von vielfältigen Zielkonflikten begleitet<br />

wird. Jede Entwicklungsphase stellt dabei eine spezifische Siedlungsform in den<br />

Vordergr<strong>und</strong>, von der angenommen wird, dass sie den Zielkonflikt erfolgreich bewältigt.<br />

So setzt z. B. die gegliederte <strong>und</strong> aufgelockerte Stadt auf das verdichtete Einfamilienhaus<br />

in geschlossener Bauweise <strong>und</strong> das Leitbild Urbanität durch <strong>Dichte</strong> auf<br />

einen verdichteten Geschosswohnungsbau. Je nach städtebaulichem Leitbild <strong>und</strong><br />

gesellschaftlicher Zielstellung werden die Argumente pro <strong>und</strong> contra Verdichtung<br />

früherer Phasen wieder aufgegriffen. So wird z. B. die bereits von GÖDERITZ et al.<br />

(1957) hervorgehobene reduzierte Flächenersparnis bei steigenden Geschosszahlen<br />

von GASSNER (1978) in ähnlicher Weise neu dargestellt. Daraus zeigt sich, dass<br />

auch bei der Bestimmung angemessener <strong>Dichte</strong>n in Wohnquartieren schrumpfender<br />

Städte auf den historischen Diskurs zurückgegriffen werden sollte.<br />

Für alle Handlungsfelder gilt, dass sowohl Argumente <strong>für</strong> Verdichtung (<strong>und</strong> damit<br />

gegen Auflockerung) sowie gegen Verdichtung (<strong>und</strong> damit <strong>für</strong> Auflockerung) angeführt<br />

werden können. Erneut wird deutlich, dass die Frage nach angemessenen<br />

<strong>Dichte</strong>n keinesfalls einfach zu beantworten ist <strong>und</strong> bisher auch noch keine allgemeingültige<br />

Antwort erfahren hat. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> setzt sich Kapitel 5 intensiv<br />

mit Kriterien angemessener <strong>Dichte</strong>n in wesentlichen stadtplanerischen Handlungsfeldern<br />

auseinander.<br />

Tabelle 16 fasst die in den Diskussionen benannten Argumente pro Verdichtung /<br />

contra Auflockerung <strong>und</strong> umgekehrt zusammen.<br />

22 Der Baugebietstyp des besonderen Wohngebiets bietet ab 1977 die Möglichkeit zur Erhaltung<br />

höher <strong>Dichte</strong>n bei der Überplanung solcher Gebiete, die schon bis 1962 überwiegend<br />

bebaut waren.

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