Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...
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<strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 147<br />
chen auszugehen ist. Bei entsprechender Unterbringung des ruhenden Verkehrs<br />
können bei Sicherung eines Freiflächenanteils je Einwohner von 15 m² durchaus<br />
höhere Geschossflächenzahlen erzielt werden (s. Abbildung 38).<br />
Öffentliche Freiräume<br />
Analog zu den privaten <strong>und</strong> halböffentlichen Freiräumen werden auch die öffentlichen<br />
Freiräume auf Basis ihrer Nutzbarkeit zugeordnet. Öffentliche Freiräume sind<br />
<strong>für</strong> die gesamte Bevölkerung zugängliche Freiräume wie allgemein öffentliche Freiräume<br />
(z. B. Stadtplätze, Parkanlagen) oder zweckgeb<strong>und</strong>ene öffentliche Freiräume<br />
(z. B. Sportstätten, Spielplätze, Friedhöfe, Kleingartenanlagen) (RICHTER 1981,<br />
14ff.).<br />
Für die Versorgung mit öffentlichen Freiräumen existieren verschiedene Richt- <strong>und</strong><br />
Orientierungswerte, die meist zurückgehen auf die Richtwerte der Konferenz der<br />
Gartenbauamtsleiter beim Deutschen Städtetag 1973. Freiraumversorgungsanalysen,<br />
z. B. in den Städten München, Berlin <strong>und</strong> Leipzig, ermitteln auf dieser Gr<strong>und</strong>lage<br />
die einwohnerspezifischen Versorgungsgrade mit Grün- <strong>und</strong> Freiflächen (s.<br />
Tabelle 31) (NOHL, ZEKOM 1995, 14ff.; 1996a, 06.05, S. 1; STADT LEIPZIG 2001, 39).<br />
Tabelle 31: Richtwerte <strong>für</strong> die Freiraumversorgung der Stadt Berlin<br />
(SENSTADT BERLIN 1996a, 06.05, 1)<br />
Freiraumart Einzugsbereich Flächengröße Richtwert<br />
Wohnungsnaher Freiraum 500 Meter 0,5 ha 6 m²/Einwohner<br />
Siedlungsnaher Freiraum<br />
(Ortsteilpark)<br />
Siedlungsnaher Freiraum<br />
(Bezirkspark)<br />
1000 Meter 10 ha 7 m²/Einwohner<br />
1500 Meter 50 ha 7 m²/Einwohner<br />
Anhand der Einwohnerdichten im Einzugsbereich der Freiräume <strong>und</strong> der jeweiligen<br />
Richtwerte der Versorgung lässt sich ermitteln, ob ein ausreichender Freiraumversorgungsgrad<br />
in m² je Einwohner erreicht wird. Während bei Einrichtungen der sozialen<br />
Infrastruktur in den meisten Fällen eine Mindesteinwohnerzahl im Einzugsbereich<br />
dieser Einrichtungen erforderlich ist, um die wirtschaftliche Tragfähigkeit dieser<br />
Einrichtungen zu gewährleisten, zeigt sich bei Grün- <strong>und</strong> Freiflächen, dass zu hohe<br />
<strong>Dichte</strong>n im Einzugsbereich dieser Flächen zu deren Übernutzung führen können.<br />
Für den in Tabelle 31 angegebenen wohnungsnahen Freiraum einer Größe bis zu<br />
0,5 ha kann davon ausgegangen werden, dass dieser Freiraum Bestandteil des<br />
Bruttowohnbaulands ist. Abbildung 39 zeigt in Abhängigkeit von der Einwohnerdichte,<br />
welcher Grünflächenanteil am Bruttowohnbauland erforderlich ist, um <strong>für</strong> jeden<br />
Einwohner einen Versorgungsgrad von 6 m² wohnungsnahem Freiraum zu ermöglichen.<br />
35<br />
35 Dabei wird von einem Anteil des Nettowohnbaulands am Bruttowohnbauland von 70 %<br />
ausgegangen. Angenommen wird eine radiale Siedlungsstruktur.