Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...
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116 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal<br />
Gr<strong>und</strong>lage zur Erreichung dieses Ziels ist ein gesamtstädtisches Leitbild der künftigen<br />
Stadtentwicklung (BMVBS, BBR 2006, 68).<br />
Dies erfordert eine Fortschreibung der städtebaulichen Entwicklungskonzepte. Wesentliche<br />
Anforderungen an eine solche Fortschreibung sind „Langfristigkeit der<br />
Prognosen sowie Realitätssinn <strong>und</strong> Ehrlichkeit im Hinblick auf die Zukunftsperspektive<br />
von Stadtquartieren, Instrumentenvielfalt <strong>und</strong> klare Prioritätensetzungen“<br />
(BMVBS, BBR 2006, 80).<br />
Insbesondere zeigte sich die Notwendigkeit zur Einbeziehung weiterer Sektoren <strong>und</strong><br />
damit auch der diese Sektoren vertretenden Akteure:<br />
„Die Erarbeitung der Stadtentwicklungskonzepte 2001/2002 in einem gemeinsamen<br />
Abstimmungsprozess mit den Wohnungsgesellschaften bzw. -genossenschaften<br />
war ein großer Fortschritt hinsichtlich der Integration wohnungswirtschaftlicher<br />
<strong>und</strong> städtebaulicher Interessenlagen in einem gemeinsamen<br />
Konzept. Der Stadtumbau ist jedoch darüber hinaus als gesamtstädtische<br />
stadtentwicklungspolitische Aufgabe zu verstehen, die deutlich über die Möglichkeiten<br />
des Programms Stadtumbau Ost hinaus reicht. Deshalb sollten in die<br />
Entwicklungskonzepte der Städte noch stärker sozioökonomische, soziale, bildungsbezogene,<br />
kulturelle oder <strong>ökologische</strong> Strategien der Regenerierung integriert<br />
werden <strong>und</strong> weitere Akteure aus dem ökonomischen <strong>und</strong> privaten Sektor<br />
an der Erarbeitung der Konzepte beteiligt werden.“ (BMVBS, BBR 2006, 80)<br />
Um zu einer integrierten Bewältigung von <strong>Schrumpfung</strong>sprozessen zu gelangen, ist<br />
darüber hinaus eine Verknüpfung mit Förderstrategien anderer Fachressorts wie<br />
z. B. Wirtschaft, Soziales, Bildung <strong>und</strong> Kultur erforderlich (BMVBS, BBR 2006, 82).<br />
Kombination von Rückbau <strong>und</strong> Aufwertung<br />
Der Schwerpunkt in der Umsetzung des Programms Stadtumbau Ost lag bisher, vor<br />
allem in den Ländern Sachsen <strong>und</strong> Sachsen-Anhalt, auf dem Rückbau (BMVBS,<br />
BBR 2006, 69). Allein durch Rückbau können jedoch keine attraktiven <strong>und</strong> langfristig<br />
zukunftsfähigen Stadtquartiere gesichert werden.<br />
„Nur wenn der Rückbau in ein gesamtstädtisches Leitbild der Qualifizierung von<br />
Stadtstrukturen eingebettet wird, können daraus auch <strong>für</strong> die Bewohnerschaft in<br />
den Städten nachvollziehbare <strong>und</strong> positive Perspektiven erwachsen. Deutlicher<br />
formuliert: von neu entstehenden Grün- oder Brachflächen am Stadtrand gehen<br />
keine wirklichen Entwicklungsimpulse <strong>für</strong> die Stadtentwicklung aus. Diese müssen<br />
vielmehr durch Aufwertungsmaßnahmen in den zukunftsfähigen Stadtteilen<br />
geschaffen werden. Wenn der Stadtumbau vorrangig als Stadtrückbau verstanden<br />
wird, wird dies der Gr<strong>und</strong>intention des Programms nicht gerecht.“ (BMVBS,<br />
BBR 2006, 69)<br />
Zur Kombination von Rückbau <strong>und</strong> Aufwertung zählt auch die Entwicklung von Konzepten<br />
<strong>für</strong> die Nachnutzung frei werdender Flächen. Gerade in verdichteten innerstädtischen<br />
Gebieten ergibt sich dabei die Möglichkeit zur Schaffung neuer, bisher<br />
nicht möglicher Freiräume. Dies erfordert allerdings kreative Ansätze extensiver<br />
Nutzungsformen dieser Flächen ebenso wie Konzepte <strong>für</strong> die Finanzierung ihrer<br />
Unterhaltung (BMVBS, BBR 2006, 73).