Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

Dichte und Schrumpfung – Christiane Westphal IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 89
Abbildung 22: Dichteziele ab 1990 (Eigene Darstellung) 19
3.5.5 Die BauNVO von 1990 – Zwischen Verdichtung und Auflockerung
Die in § 17 Abs. 1 angegebenen Obergrenzen des Maßes baulicher Nutzung sind
mit der BauNVO 1990 weitgehend aus der BauNVO 1977 übernommen worden.
Eine Anhebung ergab sich bei Mischgebieten für die GRZ von 0,4 auf 0,6 und bei
Kerngebieten wurde die GFZ von 2,4 auf 3,0 erhöht (KNAUP 1997, § 17 Tz 21). Die
bisher in § 17, Abs. 7 BauNVO genannten Höchstmaße der baulichen Nutzung für
besondere Wohngebiete wurden in Tabellenwerte des § 17 Abs. 1 integriert.
Tabelle 14: Höchstgrenzen des Maßes der baulichen Nutzung nach
§ 17 Abs. 1 BauNVO 1990
Baugebietstyp
Reine Wohngebiete (WR),
Allgem. Wohngebiete (WA)
Grundflächenzahl
(GRZ)
Geschossflächenzahl
(GFZ)
0,4 1,2
Besondere Wohngebiete (WB) 0,6 1,6
Kerngebiete (MK) 1,0 3,0
Mit der BauNVO von 1990 erhält der Plangeber erstmals die Möglichkeit neben den
in § 17 Abs. 1 angegebenen Höchstgrenzen des Maßes der baulichen Nutzung
auch ein Mindestmaß festzusetzen. Die Festsetzung eines Mindestmaßes allein ist
allerdings nicht ausreichend, sondern kann nur in Kombination mit der Festsetzung
eines Höchstmaßes erfolgen. Damit stellt die gleichzeitige Festsetzung von Höchst-
und Mindestmaßen einen stärkeren Eingriff in die Eigentumsrechte des Planungsbetroffenen
dar, der einer in der Begründung des Bebauungsplans darzulegenden
besonderen städtebaulichen Rechtfertigung bedarf (KNAUP 1997, § 16 Tz 68).
19 Da es sich bei der Zwischenstadt nicht um ein Leitbild sondern um eine Zustandsbeschreibung
handelt, werden hier diejenigen Ziele genannt, die zum Umgang mit der Zwischenstadt
entwickelt wurden.