Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...
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244 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal<br />
dichteteren Strukturtypen weitaus früher eine exponentielle Steigerung des spezifischen<br />
Erschließungsaufwands vorliegt. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> werden <strong>für</strong> diese<br />
Strukturtypen zur Begrenzung des Infrastrukturaufwands jeweils spezifische <strong>Dichte</strong>schwellenwerte<br />
gesetzt. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich der spezifische<br />
Infrastrukturaufwand (in m Trinkwasserleitung je Einwohner) innerhalb eines Strukturtyps<br />
nicht mehr als verdoppeln soll. Zur Begrenzung des Infrastrukturaufwands<br />
sollte der Bevölkerungsrückgang damit 50 % nicht überschreiten.<br />
Anhand dieser Zielsetzung sowie der in 9.2.1 beschriebenen Modellierungsdaten<br />
ergeben sich die in Tabelle 63, Abbildung 81 <strong>und</strong> Abbildung 82 aufgezeigten<br />
Schwellenkorridore der Bebauungs- <strong>und</strong> Einwohnerdichten.<br />
Zwar ist zur Bestimmung des Infrastrukturaufwands unter <strong>Schrumpfung</strong>sbedingungen<br />
zunächst die Einwohnerdichte die entscheidende Größe, allerdings werden aufgr<strong>und</strong><br />
der Bedeutung <strong>für</strong> baurechtliche Festsetzungen ebenso Werte minimaler Geschossflächenzahlen<br />
angegeben. Diese wurden aus den minimalen Nettowohndichten<br />
anhand von Annahmen zur typischen individuellen Wohnflächeninanspruchnahme<br />
berechnet (s. Anhang IV). Damit entsprechen die angegebenen Geschossflächenzahlen<br />
denjenigen Bebauungsdichten, die bei den angenommenen Nettowohndichten<br />
dann erreicht werden, wenn ein vollständiger flächenhafter Rückbau<br />
leerstehender Wohngebäude erreicht wird. Geht man zudem von Wohnungsleerstand<br />
aus, so erhöhen sich die minimalen Geschossflächenzahlen entsprechend.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der unterschiedlichen Ausgangsdaten der beiden zu Gr<strong>und</strong>e gelegten<br />
Studien (siehe 9.2.1) ergeben sich <strong>für</strong> einzelne Strukturtypen zum Teil breite Zielkorridore<br />
angemessener <strong>Dichte</strong>n. Dies gilt insbesondere <strong>für</strong> den Strukturtyp ‚Block’ mit<br />
einem Korridor minimaler Geschossflächenzahlen zwischen 0,4 <strong>und</strong> 1,25 <strong>und</strong> Einwohnerdichten<br />
zwischen 92 <strong>und</strong> 273 Einwohnern je ha. Engere <strong>Dichte</strong>korridore ergeben<br />
sich <strong>für</strong> die Strukturtypen Zeile (GFZ 0,32-0,65; EW je ha 75-152), Mehrfamilienhäuser<br />
nach 1990 (GFZ 0,3-0,6; EW je ha 64-127), sowie <strong>für</strong> die verdichteten<br />
<strong>und</strong> locker bebauten Einfamilienhäuser (GFZ 0,3-0,35; EW je ha 64-74).<br />
Tabelle 63: Korridore minimaler <strong>Dichte</strong>n zur Begrenzung des spezifischen Infrastrukturaufwands<br />
(in m Trinkwasserleitung je Einwohner) (Eigene Berechnungen auf der<br />
Gr<strong>und</strong>lage von Daten von BUCHERT et al. 2004 <strong>und</strong> SIEDENTOP et al. 2006)<br />
Strukturtyp<br />
Eigene Berechnungen nach<br />
BUCHERT et al. 2004<br />
Eigene Berechnungen nach<br />
SIEDENTOP et al. 2006<br />
EW je ha GFZ EW je ha GFZ<br />
Block 131-273 0,6-1,25 92-134 0,4-0,5<br />
Platte 109-204 0,4-0,75 102-162 0,4-0,55<br />
Zeile 75-163 0,3-0,65 79-152 0,3-0,5<br />
MFH 90+ 64-127 0,3-0,6 64-88 0,3-0,35<br />
EFH >64-74 >0,32-0,35 >64 >0,3