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Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

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246 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal<br />

Dabei wird davon ausgegangen, dass Schwellenwerte minimaler <strong>Dichte</strong>n im Hinblick<br />

auf die technische Funktionsfähigkeit erst dann erreicht werden, wenn es zu<br />

einem vollständigen Funktionsverlust kommt. Dies ist <strong>für</strong> die Schmutzwasserentsorgung<br />

der Fall, bei der ab einer Unterauslastung von 70 % die Funktionsfähigkeit<br />

soweit eingeschränkt ist, dass Netzanpassung <strong>und</strong> -umbau erforderlich werden<br />

(FREUDENBERG, KOZIOL 2003, 59). Die Trinkwasserversorgung hingegen kann allein<br />

durch betriebstechnische Maßnahmen aufrecht erhalt werden. Bei der Fernwärmeversorgung<br />

lassen sich Schwellen minimaler <strong>Dichte</strong>n vor allem anhand der Wärmebedarfsdichten<br />

bestimmen. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> werden Schwellenkorridore aus<br />

Sicht der technischen Funktionsfähigkeit im Folgenden <strong>für</strong> die Schmutzwasserentsorgung<br />

bestimmt.<br />

Da der Schmutzwasseranfall pro Kopf in etwa dem Trinkwasserverbrauch je Einwohner<br />

entspricht <strong>und</strong> dieser sich seit der Wende drastisch verringert hat, ist die<br />

Kanalisation bereits unabhängig vom Bevölkerungsrückgang von Unterauslastungen<br />

betroffen. So sind die Schmutzwassernetze allein durch den Rückgang des<br />

spezifischen Trinkwasserverbrauchs auf 90 l pro Person <strong>und</strong> Tag 67 im Vergleich<br />

zum Auslegungswert von 220 l 68 pro Person <strong>und</strong> Tag deutlich unterausgelastet (siehe<br />

Abbildung 83).<br />

Abbildung 83: Schwellenwert der Einwohnerdichte <strong>für</strong> den Strukturtyp Platte anhand<br />

der Mindestauslastung der Schmutzwassernetze von 30 %<br />

(Eigene Berechnung nach SIEDENTOP et al. 2006) 69<br />

Auslastung Schmutzwasserleitung in %___<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Auslastung der Schmutzwasserleitung bei Bevölkerungsrückgang<br />

Minderauslastung durch Rückgang des Trinkwasserverbrauchs von 220l<br />

auf 90l pro Person <strong>und</strong> Tag<br />

Schwelle minimaler Einwohnerdichte<br />

bei Mindestauslastung der<br />

Schmutzwassernetze von 30 %<br />

Fremdwasseranteil 10%<br />

0 50 100 150 200 250<br />

Einwohner je ha netto<br />

67 Dabei erfolgt eine Orientierung an den derzeit geringsten Verbräuchen um die 90 l je<br />

Einwohner <strong>und</strong> Tag, die in den B<strong>und</strong>esländern Sachsen, Sachsen-Anhalt <strong>und</strong> Thüringen<br />

gemessen werden (s. Abbildung 48).<br />

68 In der DDR wurde <strong>für</strong> Orte mit mehr als 20.000 Einwohnern von einem täglichen<br />

Schmutzwasseranfall von durchschnittlich 220 l je Einwohner <strong>und</strong> Tag ausgegangen<br />

(Pörschmann 1972, 523).<br />

69 Werte <strong>für</strong> den Strukturtyp Platte, Gemeindetyp gering verdichtet schrumpfend.

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