Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

326 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 Anhang
Interviewleitfaden Stadtplanung
Erklärung zur Zielstellung des Interviews:
Im Rahmen meines Promotionsvorhabens beschäftige ich mich derzeit mit Kriterien,
um angemessene Bebauungs- und Einwohnerdichten für schrumpfende ostdeutsche
Städte zu definieren.
Die Bebauungsdichte ist der Ausdruck für das Verhältnis von Bebauung zu Fläche.
Dichtemaße sind Geschossflächenzahl, Geschossflächendichte und Grundflächenzahl.
Die Einwohnerdichte beschreibt das Verhältnis von Bevölkerung zu Fläche.
Dichtemaße sind Siedlungsdichte (Einwohner je km² Siedlungs- und Verkehrsfläche),
Bruttowohndichte (Einwohner pro ha Bruttowohnbauland) sowie Nettowohndichte
(Einwohner pro ha Nettowohnbauland).
Untersuchungsgegenstand sind städtische Wohngebiete, die von (starken)
Schrumpfungsprozessen und damit von Rückgängen der Einwohner- und Bebauungsdichten
betroffen sind.
Als Raumplanerin nehmen für mich, neben Kriterien zur Berücksichtigung der
Wohnqualität, Kriterien der Wirtschaftlichkeit und Funktionsfähigkeit der stadttechnischen
Infrastruktur eine herausragende Rolle ein. Aufgrund der besonderen siedlungsstrukturellen
Abhängigkeit werden die leitungsgebundenen Medien Trinkwasserversorgung,
Abwasserentsorgung sowie Fernwärmeversorgung betrachtet.
I. Auswirkungen von Dichterückgängen auf Stadtentwicklung und Stadttechnik
1. Welche Stadtgebiete in Cottbus sind besonders stark von Schrumpfungsprozessen
und Dichterückgängen betroffen (Stadtstrukturtypen z. B. Altbau, Wohn- und
Werksiedlungsbau, Zeilenbebauung der 1950er bis 1970er Jahre, Großwohnsiedlung,
Ein- und Zweifamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser nach 1990)? Welches
Ausmaß an Dichterückgängen (Einwohnerdichte / Bebauungsdichte) lässt
sich in diesen Gebieten feststellen?
2. Welche Auswirkungen haben diese Schrumpfungsprozesse aus Ihrer Sicht auf
die Medien der stadttechnischen Infrastruktur (Trinkwasser, Abwasser und
Fernwärme)?
3. Ist Ihnen (z. B. durch Gespräche mit Ver- und Entsorgern, Fachexperten) bekannt,
ob sich aufgrund von Schrumpfungsprozessen einige Gebiete in Cottbus
nicht mehr wirtschaftlich ver- und entsorgen lassen? Wenn ja, durch welche
städtebaulichen Strukturen sind diese Gebiete gekennzeichnet?
4. Verfügen Sie über Erkenntnisse darüber, in welchen Gebieten der Stadt Cottbus
den Ver- und Entsorgungsunternehmen besonders hohe Kosten infolge von
Schrumpfungsprozessen entstehen? Durch welche städtebaulichen Strukturen
sind diese Gebiete gekennzeichnet?
5. Ist Ihnen (z. B. durch Gespräche mit Ver- und Entsorgern, Fachexperten) bekannt,
ob infolge von Schrumpfungsprozessen in einigen Gebieten in Cottbus
die Funktionsfähigkeit der Netze und Anlagen der stadttechnischen Infrastruktur
gefährdet ist?