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Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

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62 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal<br />

Die Lebensbedingungen der Großstadt werden als unnatürlich angesehen <strong>und</strong> Kritik<br />

entzündet sich vor allem am Wohnhochhaus (GÖDERITZ et al. 1957, 17).<br />

Dem wird mit der der gegliederten Stadt das Bild eines „ges<strong>und</strong>en“ Lebens in kleinen<br />

Städten mit einem unmittelbaren Bezug zu einem Nutzgarten entgegen gestellt<br />

(FÜRST et al. 1996, 22f.). Als eine den menschlichen Bedürfnissen am besten entsprechende<br />

Wohnform wird das verdichtete Einfamilienhaus mit einer Nettowohnfläche<br />

von 74 m² <strong>und</strong> einer Belegung von vier Personen angesehen. Um dennoch eine<br />

wirtschaftliche <strong>und</strong> flächensparende Bauweise zu ermöglichen, wird eine geschlossene<br />

Bauweise vorgesehen. Auflockerung bedeute demnach nicht eine flächenintensive<br />

offene Bauweise sondern die Schaffung eines Gegensatzes zu den stark<br />

verdichteten gründerzeitlichen Mietskasernen (RAINER 1968, 13).<br />

GÖDERITZ, RAINER <strong>und</strong> HOFFMANN (1957) setzen sich in „Die gegliederte <strong>und</strong> aufgelockerte<br />

Stadt“ intensiv mit den Zusammenhängen zwischen <strong>Dichte</strong>, Geschosshäufung<br />

<strong>und</strong> Flächenverbrauch auseinander.<br />

Abbildung 14: Erzielbare Flächengewinne durch Geschosshäufung<br />

(Eigene Darstellung nach GÖDERITZ et al. 1957, 43)<br />

Dabei weisen sie vor allem auf die stark sinkenden Ersparnisse bebauter Fläche<br />

durch Geschosshäufung bei steigenden Geschosszahlen hin. Die Flächenersparnis<br />

bzw. der Freiflächengewinn durch Geschosshäufung verliert praktisch oberhalb des<br />

vierten Geschosses seine Bedeutung. Während bei der Erhöhung von einem auf<br />

zwei Geschosse noch die Hälfte der Wohnfläche als Freifläche gewonnen wird, ist<br />

dies bei der Erhöhung von zwei auf drei Geschosse nur noch ein Drittel, bei der Erhöhung<br />

von drei auf vier Geschosse ein Viertel usw. (s. Abbildung 14) (RAINER<br />

1968, 16). Da mindestens ab dem fünften Geschoss Aufzüge nötig sind, die nicht<br />

nur Bau- <strong>und</strong> Betriebskosten, sondern auch Raumverluste verursachen, könne man<br />

den geringfügigen Gewinn an Freifläche offenbar nicht als Begründung <strong>für</strong> die Wahl<br />

des vielgeschossigen Hauses anführen (GÖDERITZ et al. 1957, 42).<br />

Ferner sind die Autoren der Ansicht, dass eine weitgehende Realisierung des Wohnens<br />

in verdichteten Einfamilienhäusern nicht zu einer größeren Ausdehnung des<br />

Stadtgebietes führe. Dies sei darin begründet, dass Flächen <strong>für</strong> Gemeinschaftsanlagen<br />

zu gleichen Anteilen je Wohnung unabhängig von der Wohnungsdichte be-

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