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Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

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276 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal<br />

Zur Umsetzung der <strong>Dichte</strong>ziele ist zunächst deren Einbindung in die formelle Bauleitplanung<br />

erforderlich:<br />

- So können die <strong>Dichte</strong>ziele lokaler <strong>Dichte</strong>modelle nach § 5 Abs. 2 Nr. 1 BauGB<br />

als allgemeine Maße baulicher Nutzung in den Flächennutzungsplänen festgesetzt<br />

werden.<br />

- Eine weitere Konkretisierung der <strong>Dichte</strong>ziele erfolgt dann in der Bebauungsplanung<br />

mit der Festsetzung des Maßes baulicher Nutzung als GFZ nach § 9 Abs. 1<br />

Nr. 1 BauGB. Im Zuge der Bebauungsplanung ist dabei zu berücksichtigen, dass<br />

die <strong>Dichte</strong>ziele nicht auf jedem einzelnen Gr<strong>und</strong>stück einzuhalten sind, sondern<br />

den Durchschnitt der <strong>Dichte</strong>n aller Nettowohnbaulandflächen des Baugebiets<br />

repräsentieren.<br />

Ziele angemessener <strong>Dichte</strong>n können allerdings nicht allein über stadtplanerische<br />

Maßnahmen realisiert werden. So stehen derzeit z. B. nicht verursachergerechte<br />

Kostenanlastungen der stadttechnischen Infrastruktur aber auch der Mobilität einer<br />

Sicherung von Mindestdichten entgegen. Die entwickelten Ziele können nur bei einer<br />

gleichzeitigen Anpassung der fiskalischen Rahmenbedingungen sowie der Förderbedingungen<br />

erreicht werden. Hierzu gehört auch eine entsprechende Städtebauförderung.<br />

So sollten im Zuge der Förderung der Rückführung stadttechnischer<br />

Infrastrukturen nicht solche Maßnahmen gefördert werden, die mittel- <strong>und</strong> langfristig<br />

zu hohen gesamtgesellschaftlichen Folgekosten führen, wie z. B. kostenintensive<br />

Zwischenlösungen. Hier sind die Regelungen zur Förderung in Sachsen zu begrüßen,<br />

die nur dauerhafte Lösungen in solchen Gebieten zulassen, die flächenhaft<br />

zurückgebaut werden.<br />

EINE INTEGRIERTE STEUERUNG DES STADTUMBAUS ERFORDERT DATENVERFÜGBARKEIT<br />

UND -TRANSPARENZ VON SEITEN ALLER AKTEURE<br />

Für eine integrierte Steuerung des Stadtumbaus stehen, aufgr<strong>und</strong> mangelnder Datentransparenz<br />

<strong>und</strong> -verfügbarkeit, bisher unzureichende Informationen zur Verfügung.<br />

- Der Stadtplanung fehlt es bisher an ausreichenden Informationen zu den tatsächlichen<br />

Folgekosten des Stadtumbaus sowie zur Auslastung der Netze.<br />

- Ver- <strong>und</strong> Entsorger werden umgekehrt häufig nur sehr kurzfristig über geplante<br />

Rückbaumaßnahmen informiert, so dass sie die Folgekosten des Stadtumbaus<br />

nur schwer durch langfristige Netzplanungen minimieren können. Gerade Ver-<br />

<strong>und</strong> Entsorger sind aufgr<strong>und</strong> der Langfristigkeit von Infrastrukturinvestitionen auf<br />

frühzeitige <strong>und</strong> langfristig gültige Informationen zum geplanten Rückbau angewiesen.<br />

Eine integrierte Steuerung des Stadtumbaus erfordert somit eine höhere Datentransparenz<br />

von Seiten aller beteiligten Akteure.<br />

12.3 Erkenntnisgewinn <strong>für</strong> westdeutsche Städte<br />

Auch wenn die Arbeit sich mit angemessenen <strong>Dichte</strong>n in schrumpfenden ostdeutschen<br />

Städten beschäftigt, so sind die Erkenntnisse auch <strong>für</strong> westdeutsche Städte<br />

interessant, da ein großer Teil dieser Städte in Zukunft ebenso von <strong>Schrumpfung</strong>sprozessen<br />

betroffen sein wird.

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