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Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

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<strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 153<br />

Einwohnerdichte <strong>und</strong> damit der Zahl der Nachfrager zu einer Verringerung der Zahl<br />

der Anlagen führen, verb<strong>und</strong>en mit einer Vergrößerung der Einzugsbereiche <strong>und</strong><br />

einer Verschlechterung der Erreichbarkeit (RÖßLER 2007, 118). So konnten SIEDEN-<br />

TOP et al. (2006, 192ff.) nachweisen, dass es gerade bei Sportanlagen (z. B. Sportplätzen,<br />

Freibädern, Hallenbädern) zu hohen Steigerungen der spezifischen Kosten<br />

bei Bevölkerungsrückgängen kommen kann.<br />

5.3.3 Kriterien angemessener <strong>Dichte</strong>n in schrumpfenden Städten aus<br />

Sicht der Freiraumversorgung<br />

Schwellenwerte maximaler <strong>Dichte</strong>n, ab der die ausreichende Freiraumversorgung<br />

eines Gebiets nicht mehr gewährleistet werden kann, lassen sich näherungsweise<br />

über Richt- <strong>und</strong> Orientierungswerte der Freiraumversorgung bestimmen (s. Tabelle<br />

31). Diese im Rahmen von Freiraumversorgungsanalysen verwendeten Richt- oder<br />

Orientierungswerte sind ein sinnvolles Hilfsmittel, um eine Unterversorgung aufzuzeigen.<br />

Die dargestellten Auswirkungen von <strong>Dichte</strong>rückgängen auf die Freiraumversorgung<br />

lassen vermuten, dass ebenso Schwellen <strong>für</strong> minimale <strong>Dichte</strong>n existieren, ab der<br />

keine ausreichende Freiraumqualität mehr gewährleistet werden kann. Solche<br />

Schwellen ergeben sich zunächst <strong>für</strong> Freiräume spezifischer Funktionen, deren Gestaltung<br />

mit einem vergleichsweise hohen finanziellen Aufwand verb<strong>und</strong>en ist, der<br />

sich nur dann rechtfertigen lässt, wenn er durch eine ausreichende Nachfrage, d. h.<br />

Einwohnerdichte, gedeckt ist. Weiterhin ist anzunehmen, dass es Schwellen gibt, ab<br />

denen ein weiterer Zugewinn an Freiräumen von den Bewohnern als ein Überangebot<br />

an Fläche <strong>und</strong> somit als Leere erlebt wird. Da diese Schwellen auf dem Erleben<br />

<strong>und</strong> Empfinden der Bewohner basieren, das auch individuell sehr unterschiedlich<br />

sein kann, werden sie sich allerdings nur schwer ermitteln lassen, zumal hierzu bisher<br />

keine ausreichenden Erfahrungen bestehen.<br />

Abbildung 41: Entwicklung der Freiraumversorgung bei<br />

Entdichtung in Stadtstrukturtypen (Eigene Darstellung)<br />

Freiraumversorgung<br />

Freiraumversorgung<br />

Entdichtung<br />

Entdichtung<br />

Block Platte<br />

Freiraumversorgung<br />

Freiraumversorgung<br />

Entdichtung<br />

Zeile Einfamilienhaus<br />

Entdichtung<br />

Die dargelegten spezifischen Freiraumversorgungsgrade <strong>und</strong> Qualitäten der Freiräume<br />

lassen vermuten, dass sich Entdichtungsprozesse in den Stadtstrukturtypen

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