Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...
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<strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 191<br />
Tabelle 46: Höchstlastwärmedichte in MW/km² nach Strukturtypen<br />
(Werte ger<strong>und</strong>et nach BLESL 2002, 144; ROTH et al. 1980, 99ff.; SIEDENTOP et al. 2006,<br />
97; WINKENS 1994, 325, 336ff.)<br />
Siedlungsstrukturtyp<br />
ROTH et al. 1980 1 WINKENS 1994 2 BLESL 2002 3<br />
MW/km²<br />
Anz.<br />
Geb./km²<br />
MW/km²<br />
1980<br />
MW/km²<br />
2000<br />
Anz.<br />
Geb./km² MW/km²<br />
Anz.<br />
Geb./km²<br />
SIEDENTOP<br />
et al.<br />
2006 4<br />
MW/km<br />
EFH locker 7-14 400-800 4-5 2-3 138 11-12 766 5-11<br />
EFH dicht 14-27 800-1.600 19-23 12-16 1.143 18-19 1.257 11-21<br />
Dorfkern 14-27 800-1.600 19-23 12-15 1.089 21-26 1.555 11-21<br />
Reihenhaus 13-25 1.000-2.000 20-25 18-23 1.813 17-19 1.914 -<br />
Zeile 29-54 500-1.000 25-31 22-28 689 26-33 1.172-1.524 17-32<br />
Zeile dicht /<br />
Platte<br />
Blockbebauung <br />
Citybebauung<br />
28-56 360-820 38-48 34-43 536 37-44 661 17-32<br />
32-64 800 -1.600 36-44 28-35 1.004 39-49 1.484-1.541 19-38<br />
26-72 1.000-2.000 78-99 74-94 1.509 38-60 901 -<br />
Altstadt 72-144 2.000-4.000 67-83 61-76 3.552 38-53 2.293 -<br />
1 ROTH et al. (1980, 97ff.) modellieren die Wärmebedarfsdichten anhand von Siedlungstypen, die aufgr<strong>und</strong> von<br />
Berechnungen <strong>und</strong> Felduntersuchungen modellhafte Abbilder konkreter baulicher Situationen darstellen <strong>und</strong> durch<br />
wesentliche städtebauliche <strong>und</strong> wärmetechnische Daten bestimmt sind.<br />
2 WINKENS (1994, 323ff.) errechnet den Wärmebedarf von Siedlungstypen in einer Gr<strong>und</strong>variante, die den Wärmebedarf<br />
(Normanschlusswert) anhand des Näherungsverfahrens <strong>für</strong> die Wärmeschutzordnung 1977 ermittelt. In einer<br />
weiteren Variante wurde anhand der zu erwartenden Änderungen der Heizungsgewohnheiten sowie der zu<br />
erwartenden Energieeinsparungen der mutmaßliche Wärmebedarf der Siedlungstypen im Jahr 2000 berechnet.<br />
3 BLESL (2002, 136ff.) modelliert die Wärmebedarfsdichten verschiedener Siedlungstypen, indem den einzelnen<br />
Siedlungstypen Gebäudetypen in ihrer jeweils typischen Anzahl mit unterschiedlichen Verbrauchswerten (bestimmt<br />
über den Jahresheizwärmebedarf <strong>und</strong> die Nutzflächen) zugeordnet werden.<br />
4 SIEDENTOP et al. (2006, 96f.) bestimmen die Wärmebedarfsdichte von Siedlungsstrukturtypen auf der Basis von<br />
ROTH et al. (1980), nehmen aufgr<strong>und</strong> der umfangreichen Energiesparmaßnahmen der letzten 20 Jahre Korrekturfaktoren<br />
an von 0,6 <strong>für</strong> die Strukturtypen Block, Zeile <strong>und</strong> Platte <strong>und</strong> von 0,8 <strong>für</strong> die Strukturtypen der locker bebauten<br />
<strong>und</strong> verdichteten Einfamilienhäuser sowie den Strukturtyp Dorf.<br />
Während locker bebaute Einfamilienhausgebiete Höchstlastwärmedichten von 2 bis<br />
14 MW je km² aufweisen, beträgt diese bei gründerzeitlicher Blockbebauung zwischen<br />
19 <strong>und</strong> 64 MW je km². Zum Teil bestehen auch innerhalb eines Strukturtyps<br />
große Wertespannen der Wärmebedarfsdichten. Diese können vor allem durch die<br />
unterschiedlichen Annahmen zur Zahl der Gebäude je km² erklärt werden. So ergeben<br />
sich die großen Wertespannen der Wärmebedarfsdichten innerhalb eines Strukturtyps<br />
bei ROTH et al. (1980) vor allem durch die breite Spanne der Annahmen zur<br />
Anzahl der Gebäude je km² (s. Tabelle 46).<br />
Tendenziell kann, aufgr<strong>und</strong> der besseren Wärmedämmstandards über die Zeit, eine<br />
Abnahme der Wärmebedarfsdichten im Zeitverlauf festgestellt werden. So kann<br />
z. B. im Zuge der Altbausanierung die Wärmeleistungsdichte von 100 auf 50 Watt<br />
pro m² gesenkt werden (TIETZ 2006, 159). Es ist davon auszugehen, dass sich dieser<br />
Trend der Reduzierung des Raumwärmebedarfs in Zukunft noch weiter fortsetzen<br />
wird (INTERVIEW 2; TIETZ 2004, 28f.).<br />
Bei vielen Strukturtypen weichen die Werte von BLESL (2002), mit ihren im Vergleich<br />
zu WINKENS (1994) höheren Werten, jedoch von dieser Tendenz ab. Dies kann<br />
durch die bei BLESL deutlich höheren Annahmen zur Anzahl der Gebäude je km²<br />
erklärt werden.