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Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

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<strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 209<br />

von etwa 2,3 m pro Kopf erreicht wird, wie sie bei Vollbelegung nur im moderat verdichteten<br />

Ein- <strong>und</strong> Zweifamilienhausbau festgestellt werden kann (s. Abbildung 69).<br />

In Ostdeutland vollziehen sich Rückgänge der Einwohnerdichten vor allem im verdichteten<br />

Geschosswohnungsbau industrieller Bauweise. Damit geht die Infrastruktureffizienz<br />

in diesem besonders gut zu ver- <strong>und</strong> entsorgenden Stadtstrukturtyp verloren<br />

(SCHILLER, SIEDENTOP 2005, 88). Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> zeigt Abbildung 70<br />

die Modellierung des Infrastrukturaufwands in einem typischen Gebiet des industriellen<br />

Wohnungsbaus in Plattenbauweise bei verschiedenen Stadtumbaustrategien.<br />

Der Infrastrukturaufwand wird operationalisiert als Meter Trinkwasserleitung je<br />

Einwohner <strong>für</strong> die innere Erschließung. 59<br />

Als Ausgangssituation wird ein 16 ha großes Plattenbaugebiet mit einer Geschossflächendichte<br />

von 1,5 <strong>und</strong> (bei einer durchschnittlichen Wohnfläche je Einwohner<br />

von 29,4 m²) mit einer Einwohnerzahl von 6.531 Einwohnern angenommen. Der<br />

spezifische Erschließungsaufwand beträgt hier 0,96 m je Einwohner. Die Varianten<br />

der Stadtumbaustrategien basieren auf den in Kapitel 4.2 dargestellten Leitbildansätzen<br />

des Stadtumbaus <strong>für</strong> schrumpfende Städte. 60<br />

Abbildung 70: Modellierung des Infrastrukturaufwands eines Plattenbaugebiets bei<br />

Bevölkerungsrückgang um 50 % (Eigene Berechnung auf der Gr<strong>und</strong>lage von Daten<br />

von BUCHERT et al. 2004, vgl. auch WESTPHAL 2006, 65)<br />

Ausgangssituation<br />

6.531 Einwohner<br />

16 ha<br />

Leitung TW: 6.240 m<br />

EW je ha: 408<br />

m je EW: 0,96<br />

Aufwand: 100%<br />

Kontraktion<br />

8 ha<br />

Leitung TW: 3.120 m<br />

EW je ha: 408<br />

m je EW: 0,96<br />

Aufwand: 100%<br />

Bevölkerungsrückgang 50%<br />

3.265 Einwohner<br />

Perforation<br />

16 ha<br />

Leitung TW: 6.240 m<br />

EW je ha: 204<br />

m je EW: 1,91<br />

Aufwand: 200%<br />

Dispersion<br />

24 ha<br />

Leitung TW: 8.820 m<br />

EW je ha: 136<br />

m je EW: 2,7<br />

Aufwand: 283%<br />

59 Die Modellierung basiert auf Daten von BUCHERT et al. (2004, 40), die charakteristische<br />

Netzlängen des Straßen-, Trinkwasser- <strong>und</strong> Abwassernetzes von Bebauungsleittypen<br />

bezogen auf den m² Geschossfläche verwenden, um die stofflichen Aufwendungen der<br />

inneren Wohngebietserschließung zu beschreiben. Die Modellierung wird <strong>für</strong> Annahmen<br />

des Gemeindetyps Kernstadt durchgeführt.<br />

60 Das Leitbild der Fragmentierung wird hier nicht berücksichtigt, da es als Leitbild <strong>für</strong> eine<br />

polyzentrale Siedlungsstruktur schwer auf der Quartiersebene dargestellt werden kann<br />

<strong>und</strong> sich auf dieser Ebene im Hinblick auf den Infrastrukturaufwand keine nennenswerten<br />

Unterschiede zur Perforation ergeben, vor allem nicht, wenn Siedlungsfragmente an<br />

den Endsträngen der Netze erhalten bleiben.

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