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Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

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<strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 47<br />

Zusammenhänge zwischen Bebauungs- <strong>und</strong> Einwohnerdichten<br />

Bauliche <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> Einwohnerdichte entwickeln sich keinesfalls immer in die gleiche<br />

Richtung. So kann z. B. auch bei einer Steigerung der baulichen <strong>Dichte</strong> durch<br />

Nachverdichtungsmaßnahmen die Einwohnerdichte stagnieren oder sogar sinken,<br />

da sich die durchschnittliche Haushaltsgröße <strong>und</strong> damit die Wohnungsbelegungsziffer<br />

seit Jahren rückläufig entwickelt (HUTTER et al. 2004, 38; PAHL-WEBER et al.<br />

2000, 3).<br />

Auf diesen Zusammenhang zwischen sinkenden Einwohnerdichten bei steigenden<br />

Bruttogeschossflächenanteilen je Einwohner verwies Albers bereits 1964 (ALBERS<br />

1964, 45). Auch GASSNER (1978, 99) stellte fest, dass nur unter Vorbehalt von der<br />

Baudichte auf die Einwohnerdichte geschlossen werden kann <strong>und</strong> dass dieses bei<br />

der Auslastung einwohnerbezogener Infrastrukturen beachtet werden sollte.<br />

Diese Zusammenhänge zwischen Bebauungs- <strong>und</strong> Einwohnerdichten werden in<br />

Abbildung 8 <strong>und</strong> Abbildung 9 genauer dargestellt.<br />

Abbildung 8: Zusammenhang zwischen Geschossflächendichte <strong>und</strong> Nettowohndichte<br />

in Abhängigkeit der Wohnfläche pro Person<br />

(Eigene Darstellung nach Daten des statistischen B<strong>und</strong>esamts) 5<br />

Geschossflächendichte (GFD)<br />

1968: 23,8 m² je EW 1993: 36,2 m² je EW 2002: 41,6 m² je EW<br />

3,0<br />

2,8<br />

2,6<br />

2,4<br />

2,2<br />

2,0<br />

1,8<br />

1,6<br />

1,4<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,0<br />

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1.000 1.100<br />

Einwohner je ha Nettowohnbauland<br />

Abbildung 8 zeigt den Zusammenhang zwischen Geschossflächendichte <strong>und</strong> Nettowohndichte<br />

in Einwohner je ha Nettowohnbauland in Abhängigkeit der spezifischen<br />

Wohnfläche je Einwohner. Deutlich wird, dass bei konstanter Bebauungsdichte<br />

(hier: GFD) die erzielbare Nettowohndichte mit steigender individueller Wohnfläche<br />

abnimmt. Die Wohnfläche je Einwohner hat in den letzten Dekaden stetig zugenommen<br />

von 23,8 m² je Einwohner <strong>für</strong> das frühere B<strong>und</strong>esgebiet in 1968 auf<br />

41,6 m² je Einwohner im B<strong>und</strong>esdurchschnitt 2002. Betrug beispielsweise die<br />

durchschnittliche Nettowohndichte bei einer GFD von 0,8 im Jahr 1968 noch 269<br />

Einwohner je ha, so sind dies im Jahr 2002 lediglich noch 154 Einwohner je ha. 6 In<br />

2002 wäre eine GFD von 1,4 erforderlich gewesen, um eine Nettowohndichte von<br />

5 Zur Entwicklung der individuellen Wohnflächeninanspruchnahme s. Anhang III.<br />

6 Eine Geschossflächendichte von 0,8 entspricht sehr stark verdichteter Ein- <strong>und</strong> Zweifamilienhausbebauung<br />

z. B. als Atrium- oder Gartenhofhaus oder gering verdichteter Mehrfamilienhausbebauung<br />

(s. Tabelle 35).

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