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Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

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240 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal<br />

Bewertung der Gr<strong>und</strong>lagendaten<br />

Die gewählten Gr<strong>und</strong>lagendaten sind von zentraler Bedeutung <strong>für</strong> die erzielten Ergebnisse<br />

<strong>und</strong> werden vor diesem Hintergr<strong>und</strong> einer kritischen Einschätzung unterzogen.<br />

Zunächst ist hervorzuheben, dass sich die angegebenen <strong>Dichte</strong>werte auf eine Vollbelegung<br />

der beschriebenen Siedlungsstrukturen beziehen. Aktuelle Leerstände<br />

werden hierbei nicht berücksichtigt <strong>und</strong> werden im weiteren Verlauf der Modellrechnungen<br />

als Annahmen integriert. Während die Studie von SIEDENTOP et al. (2006)<br />

sowohl Annahmen zu Bebauungs- als auch zu Einwohnerdichten enthält, werden in<br />

der Studie von BUCHERT et al. (2004) lediglich Bebauungsdichten angegeben, die<br />

anhand von stadtstrukturtypenspezifischen Werten der individuellen Wohnflächeninanspruchnahme<br />

in Einwohnerdichten umgerechnet werden (s. Anhang IV).<br />

Ein Vergleich der <strong>Dichte</strong>werte der beiden Studien zeigt durchweg höhere <strong>Dichte</strong>annahmen<br />

in der Studie von BUCHERT et al. (2004). Dies ist bedingt durch die verschiedenen<br />

regionalen Kontexte mit einer ländlichen Siedlungsstruktur bei SIEDEN-<br />

TOP et al. (2006) <strong>und</strong> einer großstädtischen Siedlungsstruktur bei BUCHERT et al.<br />

(2004). Damit bilden die <strong>Dichte</strong>werte der Studien die beiden Extreme der möglichen<br />

Ausprägungen der <strong>Dichte</strong>n der betrachteten Stadtstrukturtypen.<br />

Eine besonders hohe Spanne der <strong>Dichte</strong>werte kann <strong>für</strong> den Strukturtyp der gründerzeitlichen<br />

Blockbebauung festgestellt werden, mit Geschossflächendichten von 0,8<br />

bis 2,5 <strong>und</strong> Einwohnerdichten zwischen 184 bis 546 Einwohner je ha netto. Diese<br />

Wertespannen entsprechen den empirisch festgestellten <strong>Dichte</strong>differenzen dieses<br />

Strukturtyps:<br />

- Die höchsten <strong>Dichte</strong>werte weisen dabei metropolitane Blockbebauungen auf,<br />

zum Beispiel die geschlossene Hinterhofbebauung in Berlin, die im Jahr 1996 eine<br />

Einwohnerdichte von durchschnittlich 549 Einwohnern je ha (SENSTADT BER-<br />

LIN 1996b) <strong>und</strong> in 2006 von 475 Einwohnern je ha aufwies (SENSTADT BERLIN<br />

2006).<br />

- Deutlich geringer sind bereits die aktuellen <strong>Dichte</strong>werte der gründerzeitlichen<br />

Bebauungsstruktur in ostdeutschen Großstädten, z. B. mit einer Einwohnerdichte<br />

von durchschnittlich 150 Einwohnern je ha brutto <strong>und</strong> damit 210 Einwohnern je<br />

ha netto in Leipzig <strong>und</strong> Dresden (BÜRO FÜR URBANE PROJEKTE 2004b, 64; MEINEL<br />

et al. 2007, 87). Berücksichtigt man bei den Leipziger <strong>und</strong> Dresdner Werten einen<br />

durchschnittlichen Wohnungsleerstand der gründerzeitlichen Blockbebauung<br />

von 20 % in Leipzig (STADT LEIPZIG 2005, 15) <strong>und</strong> 22 % in Dresden (LANDES-<br />

HAUPTSTADT DRESDEN 2007), würden sich hier bei Vollbelegung Einwohnerdichten<br />

von 260 bis 270 Einwohner je ha Nettowohnbauland ergeben.<br />

- Den unteren Teil des <strong>Dichte</strong>korridors beim Strukturtyp der Blockbebauung bilden<br />

ostdeutsche Klein- <strong>und</strong> Mittelstädte, wie sie in der Region Havelland-Fläming<br />

vorkommen, mit Geschossflächendichten zwischen 0,8 <strong>und</strong> 1,0 <strong>und</strong> Einwohnerdichten<br />

zwischen 180 <strong>und</strong> 260 Einwohnern je ha netto (SIEDENTOP et al. 2006,<br />

57).

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