Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

192 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 Dichte und Schrumpfung – Christiane Westphal
Abbildung 59 zeigt den Zusammenhang zwischen Wärmebedarfsdichte und Geschossflächendichte.
Die stärker verdichteten Stadtstrukturtypen gründerzeitliche
Blockbebauung, Plattenbausiedlungen sowie Zeilenbebauung weisen deutlich höhere
Wärmebedarfsdichten auf als die Ein- und Zweifamilienhausbebauungen geringerer
Dichte. Ebenso wird deutlich, dass die Wärmebedarfsdichten aufgrund besserer
Wärmedämmung zwischen 1980 und 2006 deutlich gesunken sind.
Der Strukturtyp der Mehrfamilienhausbebauung nach 1990 zeichnet sich durch eine
im Vergleich zur Bebauungsdichte geringere Wärmebedarfsdichte aus, da es sich
durchgängig um Neubauten mit hohen Wärmedämmstandards handelt.
Abbildung 59: Wärmebedarfsdichten und Geschossflächendichten von Stadtstrukturtypen
(Eigene Darstellung nach ROTH et al. 1980, 99ff.; SIEDENTOP et al. 2006, 97)
7.2 Dichte und Kosten der stadttechnischen Infrastruktur
7.2.1 Kostenverläufe von Infrastrukturen in Abhängigkeit von der
Dichte
Die Dichte hat einen wesentlichen Einfluss auf die Kosten zur Bereitstellung von
Infrastrukturen. Dabei steigen die spezifischen Kosten für die Bereitstellung wohngebietsbezogener
Infrastrukturen mit abnehmender Dichte und sinken bei zunehmender
Dichte (DOUBEK 2001, 41f.; SIEDENTOP et al. 2006, 24; SUTER et al. 2000,
K-5). Betrachtet werden hier im Sinne einer volkswirtschaftlichen Betrachtungsweise
die gesamtgesellschaftlichen Kosten, die durch Siedlungsformen bestimmter Dichten
entstehen (vgl. HEZEL et al. 1983, 159). Die Kostenträgerschaft bei der stadttechnischen
Infrastruktur wird nur exemplarisch betrachtet.
Grundsätzlich bestehen drei mögliche Formen von Zusammenhängen zwischen der
Einwohnerdichte und den Infrastrukturkosten, die sich in den einzelnen Infrastrukturbereichen
unterschiedlich ausprägen (HOHENADL 1977, 109f.; SEITZ 2002, 17ff.):