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Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

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148 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal<br />

Abbildung 39: Erforderlicher Grünflächenanteil am Bruttowohnbauland in Abhängigkeit<br />

der Einwohnerdichte (Eigene Darstellung)<br />

Einwohner je ha Nettowohnbauland<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

0 5 10 15 20<br />

Grünflächenanteil in % des Bruttowohnbaulands<br />

Je nach Gestaltungsentwurf streuen die Anteile der Grünflächen am Bruttowohnbauland<br />

zwischen verschiedenen Wohnbauvorhaben erheblich. MENKHOFF et al.<br />

(1979, 18f.) ermittelten bei der Analyse von 21 Demonstrativbauvorhaben einen<br />

durchschnittlichen Grünflächenanteil von 12 % bei einer Streuung zwischen 7 % <strong>und</strong><br />

29 %. Der hier ermittelte durchschnittliche Grünflächenanteil von 12 % könnte bis zu<br />

einer Nettowohndichte von 285 Einwohnern je ha gewährleistet werden.<br />

Zur Beurteilung des Freiraumversorgungsgrads sind allerdings neben dem Verhältnis<br />

zwischen Fläche <strong>und</strong> Einwohnern im Einzugsbereich auch weitere Faktoren zu<br />

berücksichtigen. Neben dem potenziellen Einzugsbereich, der sich als Radius um<br />

die Grünfläche ergibt, sind <strong>für</strong> die reale Erreichbarkeit der Grün- <strong>und</strong> Freiflächen<br />

auch Barrieren der Erreichbarkeit zu berücksichtigen, wie z. B. Gleisanlagen oder<br />

Straßen mit einem hohen Verkehrsaufkommen (SENSTADT BERLIN 1996a, 06.05, 3).<br />

Neben der Zahl der Einwohner ist auch die Bevölkerungsstruktur von Bedeutung,<br />

um die Nachfrage nach Freiräumen zu bestimmen. Zu berücksichtigen sind vor allem<br />

die Freiraumbedürfnisse von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen, älteren Menschen oder<br />

Menschen mit einem unterdurchschnittlichen Einkommensniveau. Nach Möglichkeit<br />

sollte eine räumlich differenzierte Analyse des städtischen Sozialgefüges durchgeführt<br />

werden, um einen Anhaltspunkt <strong>für</strong> diese Kriterien der Freiraumnachfrage zu<br />

gewinnen (HANISCH 1995, 16; HUTTER et al. 2004, 100).<br />

Freiraumversorgungsgrade von Stadtstrukturtypen<br />

Entsprechend der unterschiedlichen <strong>Dichte</strong>n der Stadtstrukturtypen unterscheidet<br />

sich auch deren quantitative Versorgung mit Freiräumen. Tabelle 32 zeigt die Freiraumversorgungsgrade<br />

verschiedener Stadtstrukturtypen. Dabei wird nach privaten<br />

<strong>und</strong> halböffentlichen Freiräumen einerseits <strong>und</strong> öffentlichen Freiräumen andererseits<br />

unterschieden. Deutlich wird, dass hohe Versorgungsdefizite vor allem in den<br />

verdichteten Stadtstrukturtypen bestehen, wo ein niedriges Freiraumangebot <strong>und</strong><br />

eine hohe Nachfragedichte zusammentreffen. Hohe Versorgungsdefizite bestehen<br />

im gründerzeitlichen Altbau vor allem in der geschlossenen Blockrandbebauung.<br />

Etwas besser ist die Versorgungssituation in der offenen Blockbebauung (SENSTADT<br />

BERLIN 1996a, 06.05, 5f.; WICKOP et al. 1998, 94ff.). Auch wenn in den Gebieten

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