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Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

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<strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 237<br />

einer zentralen Versorgung darstellen (TIETZ 2006,165f.), wie auch Exkurs 24 verdeutlicht.<br />

Der zunehmenden Nutzung dezentraler Systeme sind allerdings auch Grenzen gesetzt:<br />

- So sind bei der Abwasserentsorgung bestimmte naturräumliche Gegebenheiten<br />

die Voraussetzung <strong>für</strong> den Einsatz dezentraler Systeme (BÖLITZ 2004, S. 67).<br />

- Zu berücksichtigen ist auch, dass ein verstärkter Einsatz dezentraler Einzellösungen<br />

einer weiteren Zersiedlung <strong>und</strong> damit Entdichtung der Siedlungsstruktur<br />

Vorschub leisten könnte (IÖR, IES 2004, S. 4).<br />

- Aufgr<strong>und</strong> vielfältiger Vorschriften zur Sicherung der Trinkwasserqualität bestehen<br />

im Hinblick auf dezentrale Trinkwasserversorgungen so gut wie keine Handlungsmöglichkeiten<br />

(INTERVIEWS 1, 2).<br />

- Aus Wirtschaftlichkeitserwägungen der Ver- <strong>und</strong> Entsorger ist es sinnvoll, nicht<br />

mehr ausgelastete zentrale Systeme möglichst lange zu betreiben, um eine Systemumstellung<br />

auf dezentrale Systeme hinauszuzögern (INTERVIEW 1) <strong>und</strong> die<br />

Vorteile zentraler Systeme (z. B. höhere Wirkungsgrade der Fernwärmeversorgung)<br />

zu nutzen (INTERVIEW 2).<br />

Gerade <strong>für</strong> verdichtete städtische Räume sind zentrale Ver- <strong>und</strong> Entsorgungssysteme<br />

deshalb nach wie vor die ökonomisch <strong>und</strong> ökologisch effizienteste Alternative<br />

(IÖR, IES 2004).<br />

Im Zuge der zunehmenden Polarisierung der räumlichen Entwicklung sind Entscheidungen<br />

über angepasste Systeme der Ver- <strong>und</strong> Entsorgung zukünftig in stärkerem<br />

Maße standortspezifisch, unter Berücksichtigung der regionalen oder städtischen<br />

Besonderheiten <strong>und</strong> der bestehenden sowie angestrebten <strong>Dichte</strong>n zu entwickeln.<br />

9.2 Schwellenkorridore minimaler <strong>Dichte</strong>n aus Sicht der Stadttechnik<br />

Anhand der dargestellten Auswirkungen von <strong>Dichte</strong>rückgängen auf die stadttechnische<br />

Infrastruktur wird geschlossen, dass Schwellenwerte minimaler <strong>Dichte</strong>n bestehen,<br />

bei deren Unterschreitung die Sicherung der technischen Funktionsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> die Finanzierbarkeit der stadttechnischen Ver- <strong>und</strong> Entsorgung einen unverhältnismäßig<br />

hohen Aufwand erfordern.<br />

Zur Bestimmung solcher Schwellenwerte fehlen bisher ausreichende Erfahrungswerte.<br />

Von den Ver- <strong>und</strong> Entsorgungsunternehmen konnten bisher keine Informationen<br />

bereitgestellt werden, auf deren Gr<strong>und</strong>lage eine direkte Ableitung von Schwellenwerten<br />

möglich war. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> werden Schwellenkorridore minimaler<br />

<strong>Dichte</strong>n anhand von Modellrechnungen ermittelt.<br />

Als Gr<strong>und</strong>lage der Modellrechnungen werden verschiedene Annahmen getroffen.<br />

Es wird davon ausgegangen, dass<br />

- derzeitige Versorgungsstrukturen einer zentralen Ver- <strong>und</strong> Entsorgung in städtischen<br />

Gebieten fortbestehen,<br />

- derzeitige Kostenstrukturen beibehalten werden <strong>und</strong><br />

- die Kosten der stadttechnischen Ver- <strong>und</strong> Entsorgung zwar ansteigen werden,<br />

dieser Kostenanstieg jedoch begrenzt wird.

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