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Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

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150 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal<br />

Tabelle 33: Defizite der Freiraumqualitäten <strong>und</strong> Gestaltungsziele privater, halböffentlicher<br />

<strong>und</strong> öffentlicher Freiräume nach Stadtstrukturtypen<br />

(DOEHLER 2003c, 52, NOHL, ZEKOM 1995, 58; RITTER 1995, 321; SENSTADT BERLIN 1996a,<br />

06.05, 5f.; STADT LEIPZIG 2001, 63ff.; STMI 1990, 22, 45)<br />

Stadtstrukturtyp Defizite Gestaltungsziele<br />

Block<br />

Zeile<br />

Platte<br />

Ein- <strong>und</strong> Zweifamilienhäuser<br />

� Vielzahl von Nutzungskonkurrenzen<br />

mit hoher Belastung der Freiräume<br />

� Geringe Freizeit- <strong>und</strong> Erholungseignung<br />

� Schlechte stadt<strong>ökologische</strong> Qualität<br />

� Verbesserung der Versorgung durch Straßenbaumpflanzungen,<br />

Nutzung von Baulücken /<br />

Brachen, Hinterhofentkernungen<br />

� Nutzung der klaren Trennung zwischen<br />

öffentlichen <strong>und</strong> halböffentlichen Räumen<br />

� Monotone <strong>und</strong> anonyme Gestaltung � Zonierung <strong>und</strong> Schaffung attraktiver<br />

Parkanlagen<br />

� Schaffung attraktiver Mieter- <strong>und</strong> Vorgärten<br />

� Gestaltungsdefizite<br />

� Zerschneidungen durch<br />

Erschließungsflächen<br />

� Hoher Anteil versiegelter Flächen<br />

� Geringer <strong>ökologische</strong>r Wert<br />

� Geringer <strong>ökologische</strong>r <strong>und</strong> sozialer<br />

Wert der Freiräume<br />

� Zonierung, Nutzungszuordnung, raumbildende<br />

Vegetation<br />

� Entsiegelung <strong>und</strong> Verbesserung der<br />

<strong>ökologische</strong>n Qualität<br />

� Schaffung differenzierter Angebote <strong>für</strong><br />

verschiedene Nutzer- <strong>und</strong> Altersgruppen<br />

� Schaffung von Stadtplätzen mit<br />

Aufenthaltsqualitäten<br />

Freiräume in verdichteten innerstädtischen Altbaugebieten unterliegen einer hohen<br />

Belastung in Folge des hohen innerstädtischen Nutzungsdrucks (NOHL 1993, 1). In<br />

Folge der Kumulation quantitativer <strong>und</strong> qualitativer Belastungen zeichnen sich die<br />

Freiräume häufig durch eine geringe Freizeit- <strong>und</strong> Erholungseignung sowie eine<br />

geringe stadt<strong>ökologische</strong> Qualität aus (SENSTADT BERLIN 1996a, 06.05, 5f.). Ziel<br />

sollte es in diesem Gebietstyp sein, jede Möglichkeit zu nutzen die Erholungsqualität<br />

sowie die stadt<strong>ökologische</strong> Qualität zu verbessern, z. B. durch die Anpflanzung von<br />

Straßenbäumen oder die Schaffung von qualitätsvollen Freiräumen auf Baulücken<br />

<strong>und</strong> Stadtbrachen (STADT LEIPZIG 2001, 63ff.).<br />

Die Freiraumqualität der Zeilenbebauung wird häufig in Folge ihrer monotonen <strong>und</strong><br />

anonymen Gestaltung in Form eines reinen Abstandsgrüns kritisiert. Mit ihren kleinen<br />

überschaubaren Einheiten bilden die Sozialwohnanlagen der 1920er <strong>und</strong><br />

1930er Jahre das Potenzial zur Schaffung attraktiver Parklandschaften zwischen<br />

den Gebäudezeilen (DOEHLER 2003c, 52). Dies kann z. B. durch eine sorgfältige<br />

Gliederung <strong>und</strong> Zonierung sowie eine Schaffung attraktiver Sitz- <strong>und</strong> Spielbereiche<br />

sowie Bewohner-, Mieter- <strong>und</strong> Vorgärten erreicht werden (STMI BAYERN 1990, 22).<br />

Ebenso zeichnen sich die Freiräume der Großwohnsiedlungen industrieller Bauweise<br />

durch Gestaltungsdefizite <strong>und</strong> damit eine schlechte Nutzbarkeit <strong>für</strong> ihre Bewohner<br />

aus. Die Nutzbarkeit wird eingeschränkt durch erhöhte Anteile versiegelter Flächen<br />

<strong>für</strong> Verkehr, Wege, Stellplätze, eine Zerschneidung der Flächen durch Haupt-<br />

<strong>und</strong> Durchgangsstraßen <strong>und</strong> einen geringen Erholungs- <strong>und</strong> Aufenthaltswert sowie<br />

<strong>ökologische</strong>n Wert des reinen Abstandsgrüns (NOHL 1993, 1f.; WICKOP et al. 1998,<br />

95). Auch werden die Großwohnsiedlungen häufig durch solche Bevölkerungsgruppen<br />

bewohnt, die in besonderem Maße auf wohnungsnahe Freiräume angewiesen<br />

sind wie Kinder, alte Menschen <strong>und</strong> Einkommensschwache (NOHL, ZEKOM 1995, 12,<br />

58). Gestaltungsziele beziehen sich auf den Abbau von Gestaltungsdefiziten durch<br />

Zonierung, Nutzungsordnung <strong>und</strong> die Anpflanzung raumbildender Vegetation. Der<br />

Versiegelungsgrad sollte verringert sowie die <strong>ökologische</strong> Qualität verbessert wer-

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