Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...
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<strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 177<br />
dichteten Bebauungsformen den Spitzenverbrauch überschreiten (BUCHERT et al.<br />
2004, Anhang I, S. 22ff.; TIETZ 2007, 208).<br />
Tabelle 43 gibt einen wesentlichen Überblick über die Dimensionierung <strong>und</strong> Netzformen<br />
von Trinkwassernetzen in verschiedenen Stadtstrukturtypen. Während der<br />
Nenndurchmesser in Stadtstrukturtypen geringerer <strong>Dichte</strong> kleiner ist, sind die Längen<br />
der Trinkwassernetze je Einwohner im Einfamilienhausbau deutlich größer als<br />
im Mehrfamilienhausbau.<br />
Tabelle 43: Dimensionierung von Trinkwassernetzen nach Stadtstrukturtypen<br />
(BUCHERT et al. 2004, Anhang 1, S. 22ff.; SIEDENTOP et al. 2006, 106ff.)<br />
Strukturtyp Netzform Nenndurchmesser <strong>für</strong><br />
innere Erschließung 1<br />
Netzlänge je Einwohner<br />
in m<br />
Block Maschennetz DN 150 0,9-1,4<br />
Platte Maschennetz DN 200 0,6-1,3<br />
Zeile Maschennetz DN 200 0,8-1,7<br />
MFH nach 1990 Maschennetz DN 150 1,1-2,1<br />
EFH Ringnetz DN 80-100 2,1-7,1<br />
1 Der Nenndurchmesser (DN) ist der <strong>für</strong> die Bemessung von Rohrleitungen maßgebliche<br />
innere Durchmesser (BUCHERT et al. 2004, 155).<br />
Für die Trinkwasserversorgung gilt ein Anschluss- <strong>und</strong> Benutzungszwang, der in<br />
allen Gemeindeordnungen normiert ist, <strong>und</strong> es den Gemeinden ermöglicht per Satzung<br />
einen Anschluss an die Anlagen der Wasserversorgung <strong>für</strong> die Gr<strong>und</strong>stücke in<br />
ihrem Gemeindegebiet vorzuschreiben (TIETZ 2007, 220).<br />
Die Preisbildung des Wasserpreises wird durch die Kommualabgabengesetze<br />
(KAG) der Länder geregelt, in denen das Kostendeckungsprinzip (betriebswirtschaftliche<br />
Kosten der Leistungserstellung), das Äquivalenzprinzip (Angemessenheit,<br />
Verhältnismäßigkeit) <strong>und</strong> der Gleichheitsgr<strong>und</strong>satz (Leistungs-/Verursacherprinzip)<br />
als wesentliche Prinzipien der Tarifgestaltung genannt werden (MARSCHKE<br />
et al. 2006, 26).<br />
6.3.2 Abwasserentsorgung<br />
Die Abwasserentsorgung umfasst die Sammlung <strong>und</strong> den Transport von Abwasser<br />
sowie dessen Behandlung in (zentralen) Kläranlagen <strong>und</strong> die Einleitung der gereinigten<br />
Abwässer in natürliche Gewässer (TIETZ 2007, 227). Beim System der Abwasserentsorgung<br />
sind, neben der Topographie, vor allem auch die Siedlungsdichte<br />
sowie – damit zusammenhängend – Skaleneffekte beim Transport <strong>und</strong> der Behandlung<br />
großer Abwassermengen von hoher Bedeutung (TIETZ 2007, 229).<br />
Abgeleitet aus Umweltschutzzielen besteht in Deutschland nach wie vor das Ziel,<br />
den Anschlussgrad an die zentrale Abwasserentsorgung zu erhöhen (TIETZ 2007,<br />
229). Hierbei bestehen zwischen den B<strong>und</strong>esländern noch erhebliche Differenzen<br />
wie Abbildung 49 zeigt. Geringe Anschlussgrade herrschen dabei vor allem in den<br />
ostdeutschen Ländern vor (zwischen 82,6 % in Brandenburg <strong>und</strong> 91,5 % in Thüringen).