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Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

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164 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal<br />

Exkurs 13: Entwicklung des Wohnungsleerstands in Leipzig<br />

Die Stadt Leipzig verzeichnet seit 2002 wieder einen leichten Bevölkerungsanstieg 40 <strong>und</strong><br />

konnte zwischen 2000 <strong>und</strong> 2004 bezogen auf den gesamten Wohnungsbestand einen<br />

Rückgang des Leerstands um 4 % verzeichnen. Es kann eine Differenzierung der Leerstandsentwicklung<br />

nach Stadtstrukturtypen festgestellt werden. Während der Wohnungsleerstand<br />

im gründerzeitlichen Wohnungsbestand um 49 % zurückgegangen ist, stieg er im<br />

industriellen Wohnungsbau der Baualtersklasse von 1949 bis 1990 um 67 % an. Im Zeitraum<br />

von 2001 bis 2004 wurden in Leipzig 3.970 Wohnungen zurückgebaut, davon zwei<br />

Drittel im Plattenbau <strong>und</strong> ein Drittel im Altbau (STADT LEIPZIG 2005, 46).<br />

Tabelle 37: Wohnungsbestand <strong>und</strong> Wohnungsleerstand in Leipzig nach Baualtersklassen<br />

(STADT LEIPZIG 2005, 15)<br />

Wohnungen<br />

mit<br />

Baualter<br />

Wohnungsbestand<br />

31.12.00 31.12.04<br />

Leerstand<br />

31.03.2000<br />

absolut<br />

Anteil<br />

am<br />

Bestand<br />

Leerstand<br />

31.12.2004<br />

absolut<br />

Anteil<br />

am<br />

Bestand <br />

absolut<br />

Veränderung<br />

03/2000-12/2004<br />

relativ Anteil<br />

Bis 1918 113.232 110.791 43.000 38% 22.000 20% -21.000 -49% -18,1%<br />

1919-1949 58.413 57.691 9.000 15% 11.000 19% 2.000 22% 3,7%<br />

1949-1990 101.057 98.887 9.000 9% 15.000 15% 6.000 67% 6,3%<br />

Seit 1991 42.999 48.989 1.500 3% 2.000 4% 5.000 33% 0,6%<br />

Insgesamt 315.701 316.358 62.500 20% 50.000 16% -12.500 -20% -4,0%<br />

Prognosen zur zukünftigen Entwicklung der Wohnungsnachfrage in ostdeutschen<br />

Städten<br />

Im Rahmen von <strong>Schrumpfung</strong>sprozessen <strong>und</strong> demographischem Wandel ist <strong>für</strong> die<br />

Zukunft von einer weiteren Entdichtung des Wohnungsbestandes in Ostdeutschland<br />

auszugehen. In ihrem Basisszenario zur zukünftigen Entwicklung des ostdeutschen<br />

Wohnungsbestands bis 2050 41 gehen BANSE, EFFENBERGER (2006, 31ff.) im Vergleich<br />

zum Basisjahr 2001 <strong>für</strong> den Bestand an Ein- <strong>und</strong> Zweifamilienhäusern von<br />

einer leichten Zunahme von 5 % bis 2050 aus, während bei Mehrfamilienhäusern<br />

ein deutlicher Rückgang der Bestände erwartet wird. Der stärkste Rückgang wird <strong>für</strong><br />

die Plattenbauten (Baujahre 1949-1990) angenommen mit einer Reduzierung auf<br />

etwa 40 % des ursprünglichen Bestands. Für die Wohnungen der 1920er/30er Jahre<br />

wird von einer Reduzierung auf 60 % <strong>und</strong> <strong>für</strong> die vor 1918 errichteten Gebäude auf<br />

70 % des ursprünglichen Bestands ausgegangen. Auch <strong>für</strong> die im Zeitraum von<br />

1990 bis 2000 errichteten Gebäude ist bis 2050 von einer Reduzierung der Bestände<br />

um knapp 10 % auszugehen, vor allem der dicht bebauten Mehrfamilienhausgebiete<br />

im Umland der Städte.<br />

Diese insgesamt <strong>für</strong> Ostdeutschland angenommene Entwicklung einer künftig weiteren<br />

Entdichtung der Wohnungsbestände zeigt sich auch bei Prognosen der Wohnungsnachfrageentwicklung<br />

auf kommunaler Ebene, wie Exkurs 14 verdeutlicht.<br />

40 Seit 2002 wächst die Bevölkerung in Leipzig wieder leicht um 0,4 % im Jahr 2002, 0,6 %<br />

in 2003 <strong>und</strong> 0,2 % in 2004 (STADT LEIPZIG 2005, 6f).<br />

41 Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> dieses Basisszenario ist die Variante 5 (mittlere Variante) der 10. Koordinierten<br />

Bevölkerungsvorausberechung des statistischen B<strong>und</strong>esamts (BANSE, EFFENBER-<br />

GER 2006, 31ff.).

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