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Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

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274 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal<br />

STADTPLANER SOWIE VER- UND ENTSORGER KÖNNEN MIT HILFE DER ERMITTELTEN KRI-<br />

TERIEN DIE BERÜCKSICHTIGUNG VON STADTTECHNISCHEN BELANGEN IM STADTUMBAU<br />

STÄRKEN<br />

Stadttechnische Belange wurden bisher im Stadtumbau unzureichend berücksichtigt.<br />

Bei der Dimensionierung von Netzen <strong>und</strong> Anlagen der stadttechnischen Infrastruktur<br />

operiert die Ver- <strong>und</strong> Entsorgungswirtschaft bisher mit Größen, die sich<br />

nicht unmittelbar in stadtplanerische Zusammenhänge übertragen lassen.<br />

Die ermittelten Kriterien zur Bestimmung angemessener <strong>Dichte</strong>n aus Sicht der<br />

stadttechnischen Infrastruktur übersetzen wesentliche stadttechnische Dimensionierungsgrößen<br />

in die stadtplanerisch relevanten Größen der Einwohner- <strong>und</strong> Bebauungsdichten.<br />

Damit bilden diese Kriterien eine Gr<strong>und</strong>lage da<strong>für</strong>, dass Erfordernisse<br />

der stadttechnischen Ver- <strong>und</strong> Entsorgung einen stärkeren Eingang in die Stadtumbauplanungen<br />

finden können.<br />

FÜR WISSENSCHAFTLER WIRD DIE FRAGE NACH DER ANGEMESSENEN DICHTE IN DEN<br />

KONTEXT DER SCHRUMPFUNG UND DER STADTTECHNIK GESTELLT<br />

<strong>Dichte</strong> ist eine Planungsgröße mit langer Tradition. Auch wenn es bereits wissenschaftliche<br />

Beiträge zum angemessenen Grad der Verdichtung gab, fehlte es bisher<br />

an einer umfangreichen Aufarbeitung. Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Frage<br />

nach der angemessenen <strong>Dichte</strong> in den neuen Kontext der schrumpfenden Städte<br />

gestellt.<br />

Aus Sicht des Verkehrs <strong>und</strong> der sozialen Infrastruktur lagen bereits Ziele angemessener<br />

<strong>Dichte</strong>n in der wissenschaftlichen Literatur vor, die in dieser Arbeit im Hinblick<br />

auf <strong>Schrumpfung</strong>sprozesse angepasst wurden. Insbesondere <strong>für</strong> den Bereich der<br />

Wohnungsnachfrage hat sich gezeigt, dass die <strong>für</strong> wachsende Städte entwickelten<br />

Ziele einer weiteren Revision bedürfen.<br />

Für die Stadttechnik hingegen werden erstmals systematisch nach Stadtstrukturtypen<br />

differenzierte Kriterien angemessener <strong>Dichte</strong>n ermittelt. Die Kenntnis der Ursache-Wirkungs-Beziehungen<br />

zwischen der <strong>Dichte</strong> von Siedlungsstrukturen <strong>und</strong> deren<br />

stadttechnischer Ver- <strong>und</strong> Entsorgung wurde damit gestärkt.<br />

Die dargelegten Ansätze zur Ermittlung minimaler <strong>Dichte</strong>n aus Sicht der stadttechnischen<br />

Infrastruktur bieten eine Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> eine weitere wissenschaftliche Methodenentwicklung<br />

sowie <strong>für</strong> weitere empirische Forschung.<br />

12.2 Handlungsempfehlungen <strong>für</strong> die Zielgruppen Stadtplaner, Ver- <strong>und</strong><br />

Entsorger <strong>und</strong> Wissenschaftler<br />

WISSENSCHAFTLER UND STADTPLANER SOLLTEN BESTEHENDE RICHT- UND ORIENTIE-<br />

RUNGSWERTE DER PLANUNG AN VERÄNDERTE RAHMENBEDINGUNGEN INFOLGE VON<br />

SCHRUMPFUNGSPROZESSEN UND DEMOGRAPHISCHEM WANDEL ANPASSEN<br />

Richt- <strong>und</strong> Orientierungswerte der Planung sollten an veränderte Bevölkerungszahlen<br />

<strong>und</strong> -strukturen angepasst werden.<br />

- Für die Stadttechnik besteht eine Notwendigkeit zur Anpassung bestehender<br />

Richtwerte <strong>und</strong> Versorgungsstandards vor allem im Hinblick auf den gering verdichteten<br />

ländlichen Raum, in dem derzeitige Versorgungsstandards nur bei unverhältnismäßig<br />

hohen Kosten aufrecht erhalten werden können.

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