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Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

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<strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 159<br />

Als Kompromiss wird hier von HÖFLER et al. (1983, 185), entsprechend der vorherrschenden<br />

Diskussion in den 1980er Jahren (s. Kapitel 3.3), der individualisierte verdichtete<br />

Flachbau angesehen, der sowohl eine angemessene <strong>Dichte</strong> als auch ein<br />

gewünschtes Maß an Individualität ermögliche (zu den <strong>Dichte</strong>vorstellungen der<br />

1980er Jahre siehe Kapitel 3.3). Dies entspricht auch aktuell gängigen Wohnpräferenzen.<br />

So konnte HENTSCHEL (2004, 50) nachweisen, dass der verdichtete Flachbau<br />

in Form von Gartenhofhäusern eine hohe Akzeptanz aufweist.<br />

Abbildung 43: Verbreitete Wohnformen im Feld von <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> Individualität<br />

(HÖFLER et al. 1983, 185)<br />

Einfamilienhaus<br />

(freist.)<br />

Hohe Individualität<br />

Geringe <strong>Dichte</strong> Hohe <strong>Dichte</strong><br />

Reihenhaus<br />

UNERWÜNSCHTER<br />

BEREICH VON<br />

LÖSUNGEN<br />

Städt.<br />

Wohnungsbau der<br />

Vorkriegszeit<br />

Uniformität<br />

Individualisierter,<br />

verdichteter<br />

Flachbau<br />

ERWÜNSCHTER<br />

BEREICH VON<br />

LÖSUNGEN<br />

Massenwohnungsbau<br />

(Hochhaus)<br />

Neben diesen Wünschen nach aufgelockerten Wohnformen bestehen auch Wohnwünsche<br />

nach urbanen Qualitäten, deren wesentliche Voraussetzung eine entsprechende<br />

Bebauungs- <strong>und</strong> Einwohnerdichte ist. Zu diesen Wünschen zählen z. B.<br />

Nutzungsmischung, ein gutes ÖPNV-Angebot, die Erreichbarkeit vielfältiger Angebote,<br />

soziale Heterogenität <strong>und</strong> Vielfalt sowie Erlebnisqualitäten <strong>und</strong> Kontaktmöglichkeiten<br />

(DANGSCHAT 2001, 216ff.; FELDTKELLER 2001, 38ff.; OPASCHOWSKI 2006,<br />

7; WEGE 2001, 13ff.). Im Zuge der Herausbildung neuer Formen der Wissensökonomie<br />

sowie zunehmender Frauenerwerbstätigkeit wird eine Nachfrage nach urbanen<br />

Quartieren betont, die neue städtische Wohn- <strong>und</strong> Arbeitsformen ermöglichen<br />

<strong>und</strong> durch kürzere Wege sowie ein reichhaltiges Dienstleistungsangebot dazu beitragen<br />

können, die Vereinbarkeit von Beruf <strong>und</strong> Familie zu erleichtern (CORDING<br />

2007, 43; LÄPPLE 2006, 6f.; SPELLERBERG, WILBERT 2006, 246).<br />

Aktuelle Wanderungsumfragen unter Haushalten, die aus der Kernstadt ins Umland<br />

abgewandert sind, belegen den Wunsch, eigentlich lieber in der Stadt verblieben zu<br />

sein (EICHENER et al. 2002, 57). Als Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> die Abwanderung ins Umland wurde<br />

genannt, dass in der Stadt keine den Wohnwünschen entsprechenden Wohnungsangebote<br />

zu akzeptablen Preisen vorhanden waren (ISMAIER 2002, 25). Als Wanderungsmotive<br />

werden neben persönlichen Gründen vor allem der Umzug ins Eigentum,<br />

der Wunsch im Grünen zu wohnen, der Wechsel in eine größere Wohnung,<br />

aber auch eine bessere Umweltqualität wie sauberere Luft oder weniger Lärm genannt.<br />

Allerdings sind dies planerisch beeinflussbare Qualitäten, die bei entsprechender<br />

Planung <strong>und</strong> Gestaltung durchaus auch in den Kernstädten in höherer Verdichtung<br />

als im Umland geschaffen werden können (HEITKAMP 2002, 167ff.). Dies<br />

gilt ebenso <strong>für</strong> andere Wohnwünsche, die häufig mit dem gering verdichteten Ein-

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