Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

56 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 Dichte und Schrumpfung – Christiane Westphal
verwendete Stadtstrukturtypen sollten weiterhin jenen Typen entsprechen, die im
Rahmen des ostdeutschen Stadtumbaus Anwendung finden und geeignet sind, solche
städtischen Strukturen auszuweisen, die besonders von Bevölkerungsrückgängen
und Leerständen betroffen sind, und in denen demzufolge mit Problemen der
Funktions- und Tragfähigkeit von stadttechnischen Infrastrukturen zu rechnen ist.
Vor diesem Hintergrund orientieren sich die in Tabelle 5 dargestellten Stadtstrukturtypen
an den Bebauungsstrukturen, die in den neuen Bundesländern vorzufinden
sind.
2.3.3 Dichtewerte von Stadtstrukturtypen
In Folge regionaler Dichtegefälle ergeben sich zum Teil erhebliche Dichtespannen
für die einzelnen Stadtstrukturtypen. Neben der räumlichen Differenzierung der
Stadtstrukturtypen ist ebenso das bauliche Verdichtungsgefälle zwischen Großstädten
und ländlich peripheren Räumen zu berücksichtigen. Um dem regionalen Dichtegefälle
ausreichend Rechnung zu tragen entwickelten BUCHERT et al. (2004, 27ff.)
in Modifizierung der siedlungsstrukturellen Kreistypen der BBR eine neue Raumtypologie
von Gemeindetypen, die ‚Kernstädte’, ‚suburbanen Raum’ und ‚ländlichen
Raum’ unterscheidet. Anhand dieser Raumtypologie haben die Autoren differenzierte
Werte der Geschossflächendichten für die einzelnen Stadtstrukturtypen geschätzt
10 , die in Abbildung 10 anhand der in dieser Arbeit verwendeten Stadtstrukturtypen
dargestellt werden.
Abbildung 10: Geschossflächendichten von Stadtstrukturtypen nach Gemeindetypen
(Eigene Darstellung auf Basis von BUCHERT et al. 2004, 31)
Geschossflächendichte (GFD)
3
2,5
2
1,5
1
0,5
0
Kernstädte Suburbaner Raum Ländlicher Raum
Block Platte Zeile MFH 90+ EFH dicht EFH locker
Neben diesen Dichtegefällen zwischen Stadt und Umland sind zudem großräumige
regionale Dichtegefälle in Deutschland zu berücksichtigen, die z. B. in Tabelle 4 am
Beispiel der Gefälle der Bevölkerungs- und Siedlungsdichten nach Bundesländern
dargestellt wurden.
Während die Dichtespannen der Strukturtypen nach BUCHERT et al. (2004) von
Siedlungsstrukturen höherer Dichten ausgehen, schätzen SIEDENTOP et al. (2006,
10 Grundlage dieser Schätzung sind Angaben aus der Literatur sowie eine Orientierung an
der statistischen Hilfsgröße der Wohnungsdichte, die auf der Kreisebene aus der Wohnungs-
und Flächenstatistik abgeleitet werden kann (BUCHERT et al. 2004, 27ff.).