Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...
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54 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal<br />
Strukturen sowie vielschichtiger Bau- <strong>und</strong> Freiraumstrukturen (SENSTADT BERLIN<br />
2007, BRAUM et al. 2000, 19). Stadtstrukturtypen dienen zur differenzierten Charakterisierung<br />
der <strong>ökologische</strong>n Eigenschaften des Stadtgefüges sowie zur Bestimmung<br />
räumlich differenzierter Umweltqualitätsziele. Anhand von Bebauungsform<br />
<strong>und</strong> Erschließungsprinzipien werden Infrastrukturaufwand <strong>und</strong> -kosten beschrieben,<br />
es werden Auswirkungen des Stadtumbaus auf die stadttechnische Infrastruktur<br />
ermittelt oder Materialintensitäten <strong>und</strong> Infrastrukturfolgekosten verschiedener Pfade<br />
der Siedlungsentwicklung modelliert (BUCHERT et al. 2004, 23ff.; DEILMANN et al.<br />
2001, 174; FREUDENBERG, KOZIOL 2003, 24; JENSSEN, KARAKOYUN 2005, 41; SIE-<br />
DENTOP et al. 2006, 42ff.). Auf der Gr<strong>und</strong>lage differenzierter Stadtstrukturtypen werden<br />
Prognosen <strong>und</strong> Szenarien der künftigen Einwohnerverteilung sowie der künftigen<br />
Nachfrageentwicklung nach Wohnungen erstellt (BÜRO FÜR URBANE PROJEKTE<br />
2004b, 57ff.; IWANOW, EICHHORN 2002a, 28f.; 2002b, 34f.). Auch in den aktuellen<br />
Planungen zum Stadtumbau in Ostdeutschland finden Stadtstrukturtypen ihre Anwendung<br />
(BMVBW, BBR 2003, 22ff., 31ff.)<br />
2.3.2 Entwicklung einer Stadtstrukturtypik<br />
Eine wesentliche Anforderung bei der Raumgliederung durch Stadtstrukturtypen ist,<br />
dass diese eine Abgrenzung von Raumeinheiten erlauben, die im Hinblick auf die<br />
Fragestellung homogene Merkmalsausprägungen aufweisen. Weiterhin sollte die<br />
Bildung von Stadtstrukturtypen die Verfügbarkeit von <strong>für</strong> die jeweilige Untersuchung<br />
verfügbaren Daten berücksichtigen. Die Raumgliederung sollte so detailliert wie<br />
möglich sein um Informationsverluste zu minimieren, andererseits jedoch einen vertretbaren<br />
Arbeitsaufwand <strong>und</strong> eine ausreichende Kommunizierbarkeit der Ergebnisse<br />
erlauben (FLACKE 2003, 104; PAULEIT 1998, 9).<br />
Entsprechend der Fragestellung dieser Arbeit sollen die Stadtstrukturtypen genutzt<br />
werden, um Kriterien angemessener <strong>Dichte</strong>n in schrumpfenden Städten <strong>für</strong> Wohnquartiere<br />
aus Sicht von Stadtplanung <strong>und</strong> Stadttechnik räumlich differenzieren zu<br />
können. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass sich <strong>Dichte</strong>ziele nicht<br />
pauschal formulieren lassen, sondern einer räumlichen Differenzierung bedürfen.<br />
Wesentlich <strong>für</strong> die hier gebildeten Stadtstrukturtypen ist daher vor allem, dass sie<br />
sich eindeutig im Hinblick auf ihre <strong>Dichte</strong>n unterscheiden. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der<br />
Fokussierung auf den Themenbereich der stadttechnischen Infrastruktur sollten die<br />
Stadtstrukturtypen eine homogene Ausprägung der Erschließungsaufwendungen<br />
<strong>und</strong> Erschließungsprinzipien aufweisen. Zu diesem Zweck erfolgt eine Anlehnung<br />
an die Stadtstrukturtypiken von BUCHERT et al. (2004), FREUDENBERG, KOZIOL<br />
(2003), JENSSEN, KARAKOYUN (2005) sowie von SIEDENTOP et al. (2006). Für einen<br />
Abgleich der Kriterien angemessener <strong>Dichte</strong>n aus Sicht der Stadttechnik mit Kriterien<br />
aus anderen Bereichen wie dem Verkehr, der sozialen Infrastruktur, der Freiraum-<br />
<strong>und</strong> der Wohnqualität sollten die gewählten Stadtstrukturtypen auch geeignet<br />
sein, wesentliche Merkmale dieser planerischen Handlungsfelder abzubilden (vor<br />
diesem Hintergr<strong>und</strong> werden berücksichtigt IWANOW, EICHHORN 2002a, 28f., 2002b,<br />
34f.).