Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...
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<strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 79<br />
DEMIE DER DDR 1972, 65f.). Bezogen auf das westdeutsche <strong>Dichte</strong>maß der Einwohner<br />
je ha Nettowohnbauland entspricht dies <strong>Dichte</strong>werten von 540 bis 640 Einwohnern.<br />
Ab 1976 enthalten die Komplexrichtlinien <strong>für</strong> Wohngebiete die offiziellen Ziele <strong>für</strong> die<br />
Gestaltung der Wohngebiete. Tabelle 11 zeigt die 1976 definierten Richtwerte <strong>für</strong><br />
die einwohnerspezifischen Flächenanteile gesellschaftlicher Einrichtungen sowie<br />
Richtwerte der Einwohner- <strong>und</strong> Wohnflächendichte. Richtwerte des Flächenbedarfs<br />
sollten im Sinne einer rationellen Flächennutzung nicht überschritten, Richtwerte der<br />
<strong>Dichte</strong> nicht unterschritten werden (BAUAKADEMIE DER DDR 1976, 28). Die <strong>Dichte</strong>ziele<br />
schwankten je nach gewählter Bebauungsform zwischen 215 <strong>und</strong> 350 Einwohnern<br />
je ha des Wohngebiets, entsprechend 430 bis 700 Einwohnern je ha Nettowohnbauland.<br />
Tabelle 11: Richtwerte <strong>für</strong> Flächenbedarf <strong>und</strong> <strong>Dichte</strong>n (BAUAKADEMIE DER DDR 1976, 29)<br />
Kennziffer Einheit<br />
Anteil WE in vielgeschossigen<br />
Gebäuden <strong>und</strong> Wohnhochhäusern 1<br />
< 25% > 25%<br />
Wohnbauland m²/EW 13,0...17,5 9,0...13,5<br />
Flächen <strong>für</strong> gesellschaftliche Einrichtungen<br />
m²/EW 7,5…9,5 7,0…9,0<br />
�<br />
�<br />
�<br />
Vorschuleinrichtungen<br />
Schulen<br />
<strong>für</strong> das gesellschaftliche Zentrum, den<br />
Fußgängerbereich <strong>und</strong> <strong>für</strong> Freizeitspiele<br />
m²/EW<br />
m²/EW<br />
m²/EW<br />
2,3…3,3<br />
2,4….2,9<br />
2,8….3,3<br />
2,3…3,3<br />
2,4…2,9<br />
2,3…2,8<br />
Flächen <strong>für</strong> Sportplatzanlagen <strong>und</strong> Tummelplätze m²/EW<br />
5,0<br />
5,0<br />
�<br />
�<br />
Sportplatzanlagen<br />
Tummelplätze<br />
m²/EW<br />
m²/EW<br />
4,0<br />
1,0<br />
4,0<br />
1,0<br />
Verkehrsflächen<br />
m²/EW 9,5...11,0 5,5...9,5<br />
�<br />
�<br />
ruhender Verkehr<br />
fließender Verkehr<br />
m²/EW<br />
m²/EW<br />
6,5...7,5<br />
3,0...3,5<br />
3,5...6,5<br />
2,0...3,0<br />
Vegetationsflächen am Wohngebietsrand vorwiegend<br />
an Verkehrsanlagen<br />
m²/EW 2,0...3,5 2,0...3,0<br />
Gesamtfläche<br />
m²/EW 37,0...46,5 28,5…40,0<br />
Einwohnerdichte<br />
Wohnflächendichte<br />
EW./ha<br />
m²WFl./ha<br />
270...215<br />
5.400...3.800<br />
350…250<br />
7.000…4.500<br />
1 Als vielgeschossige Gebäude gelten Gebäude mit mehr als sechs Geschossen.<br />
Die ‚Komplexrichtlinie <strong>für</strong> die städtebauliche Planung <strong>und</strong> Gestaltung von Neubauwohngebieten<br />
im Fünfjahrplanzeitraum 1981-1985’ hebt wie auch ihre Vorgänger<br />
erneut die Notwendigkeit eines rationellen Umgangs mit Bauland hervor:<br />
„Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Boden sind nicht vermehrbar. Die städtebauliche Planung der<br />
Wohngebiete hat deshalb gr<strong>und</strong>sätzlich so zu erfolgen, dass sehr rationell mit<br />
dem Bauland umgegangen wird <strong>und</strong> von Anfang an alle Möglichkeiten <strong>für</strong> eine<br />
effektive Flächennutzung <strong>und</strong> damit <strong>für</strong> einen minimalen Aufwand <strong>für</strong> die stadttechnische<br />
<strong>und</strong> verkehrstechnische Erschließung in den Wohngebieten ausgeschöpft<br />
wird.“ (BAUAKADEMIE DER DDR 1982, 14).<br />
An den 1976 angestrebten <strong>Dichte</strong>werten wird in der Komplexrichtlinie von 1981 bis<br />
1985 weitgehend festgehalten. Je nach Anteil der Wohneinheiten in vielgeschossigen<br />
Gebäuden werden Mindesteinwohnerdichten von 250 bis 300 Einwohnern je ha<br />
(500-600 Einwohner je ha Nettowohnbauland) <strong>und</strong> Mindestwohnflächendichten von