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Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

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<strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 93<br />

Nach diesen sich wechselseitig ablösenden Phasen angestrebter niedriger <strong>und</strong> hoher<br />

<strong>Dichte</strong>n existieren ab den 1990er Jahren Ziele der Verdichtung der kompakten<br />

Stadt parallel zu den mit der Zwischenstadt beschriebenen Tendenzen der Auflösung<br />

<strong>und</strong> Auflockerung.<br />

Ein Vergleich der <strong>Dichte</strong>ziele der BRD <strong>und</strong> der DDR zeigt, dass in den 1960er <strong>und</strong><br />

frühen 1970er Jahren in den beiden deutschen Staaten ähnliche <strong>Dichte</strong>ziele existierten.<br />

Während im Westen allerdings ab Mitte der 1970er Jahre eine deutliche Abkehr<br />

von den Zielen der Verdichtung erfolgte, wurden <strong>für</strong> die DDR Ziele einer weiteren<br />

Verdichtung formuliert. Aufgr<strong>und</strong> der durchgängig geringen individuellen Wohnflächeninanspruchnahme<br />

von 18 bis 19 m² je Einwohner zeigen sich <strong>für</strong> die DDR<br />

konstant hohe <strong>Dichte</strong>ziele.<br />

Dieser Vergleich der <strong>Dichte</strong>ziele der beiden deutschen Staaten verdeutlicht deren<br />

Abhängigkeit von den jeweiligen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen <strong>und</strong> Zielsetzungen.<br />

Während in Westdeutschland der zunehmende gesellschaftliche Wohlstand<br />

eine Abkehr von Verdichtungszielen ermöglichte, zwang die andauernde Ressourcenknappheit<br />

in der DDR zu einer hohen Wirtschaftlichkeit der Bautätigkeit <strong>und</strong><br />

Erschließung <strong>und</strong> damit zu höheren <strong>Dichte</strong>n.<br />

Im Vergleich zu den stark schwankenden <strong>Dichte</strong>zielen des Städtebaus zeigen die in<br />

der Baunutzungsverordnung festgesetzten Obergrenzen des zulässigen Maßes<br />

baulicher Nutzung <strong>für</strong> Wohngebiete eine weitgehende Konstanz, wie Abbildung 24<br />

verdeutlicht.<br />

Abbildung 24: Obergrenzen des Maßes baulicher Nutzung <strong>und</strong> Nettowohndichten entsprechend<br />

der Baunutzungsverordnungen (Eigene Darstellung) 21<br />

Geschossflächenzahl<br />

1,8<br />

1,6<br />

1,4<br />

1,2<br />

1<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

1962 1968 1977 1990<br />

Wohngebiete GFZ Besondere Wohngebiete GFZ<br />

Wohngebiete EW je ha netto Besondere Wohngebiete EW je ha netto<br />

Allerdings konnten, aufgr<strong>und</strong> der zunehmenden individuellen Wohnflächeninanspruchnahme,<br />

in den Wohngebietstypen immer geringere Einwohnerdichten erzielt<br />

werden. So sank die in allgemeinen <strong>und</strong> reinen Wohngebieten erzielbare Netto-<br />

21 Die Einwohnerdichten ergeben sich anhand einer Umrechnung mit der zur jeweiligen Zeit<br />

gültigen individuellen Wohnflächeninanspruchnahme (zu Werten der Wohnflächeninanspruchnahme<br />

s. Anhang III; zu Umrechnungsformeln Abbildung 7).<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Einwohner je ha netto

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