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Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...

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<strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 243<br />

geben damit Mindestdichten <strong>für</strong> den gering verdichteten Einfamilienhausbau vor.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> von <strong>Schrumpfung</strong>sprozessen stellt sich allerdings zunehmend<br />

die Frage, ob bei massiven Bevölkerungsrückgängen nicht auch bei Stadtstrukturtypen<br />

höherer <strong>Dichte</strong>n Schwellenwerte bestehen.<br />

Abbildung 80 verdeutlicht, dass sich die spezifischen Leitungslängen bei Bevölkerungsrückgang<br />

in verschiedenen Stadtstrukturtypen unterschiedlich entwickeln.<br />

Dargestellt wird die Entwicklung der spezifischen Leitungslängen der Trinkwasserleitung<br />

in m je Einwohner <strong>und</strong> der Geschossflächendichten von Stadtstrukturtypen<br />

bei Bevölkerungsrückgang. Jeder Punkt in der Grafik repräsentiert dabei einen Bevölkerungsrückgang<br />

von 10 %. Zu erkennen sind deutlich höhere Aufwandssteigerungen<br />

in den geringer verdichten Stadtstrukturtypen. So nimmt die spezifische<br />

Netzlänge der Trinkwasserversorgung im Strukturtyp Platte bei einem Bevölkerungsrückgang<br />

von 50 % von 0,73 m je Einwohner auf 1,46 m je Einwohner zu.<br />

Während die relative Steigerung einer Verdoppelung des Erschließungsaufwands<br />

bei Halbierung der Bevölkerung in allen Strukturtypen den gleichen Umfang einnimmt,<br />

ist die absolute Steigerung des spezifischen Erschließungsaufwands im<br />

Strukturtyp ‚Einfamilienhaus locker’ deutlich höher, mit einem Anstieg von 5,52 m je<br />

Einwohner auf 11,04 m je Einwohner.<br />

Abbildung 80: Steigerung der spezifischen Länge der Trinkwasserleitung je<br />

Einwohner bei Bevölkerungsrückgang (Eigene Berechnungen auf der<br />

Gr<strong>und</strong>lage von Daten von SIEDENTOP et al. 2006)<br />

m Trinkwasserleitung je Einwohner<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Schwellenwert nach<br />

Siedentop et al. 2006 (217f.):<br />

64 EW je ha netto<br />

0 50 100 150 200 250<br />

Einwohner je ha Nettowohnbauland<br />

Block<br />

Platte<br />

Zeile<br />

MFH 90+<br />

EFH locker<br />

Dargestellt wird in der Abbildung ebenfalls der von SIEDENTOP et al. (2006, 217f.)<br />

ermittelte Schwellenwert der <strong>Dichte</strong> von 20 Wohneinheiten je ha Bruttowohnbauland<br />

(entsprechend einer Nettowohndichte von 64 Einwohnern je ha Nettowohnbauland),<br />

bei dessen Unterschreitung die Kosten der inneren Wohngebietserschließung exponentiell<br />

ansteigen. Dieser in der Literatur genannte minimale <strong>Dichte</strong>wert zur Vermeidung<br />

eines überproportionalen Infrastrukturaufwands wird im Rahmen dieser Arbeit<br />

als Untergrenze der <strong>Dichte</strong> aus Sicht der stadttechnischen Infrastruktur gesetzt.<br />

Während dieser Wert sinnvoll zur Begrenzung des spezifischen Infrastrukturaufwands<br />

im Einfamilienhausbau ist, verdeutlicht Abbildung 80 auch, dass bei den ver-

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