Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...
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170 IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 <strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal<br />
soziale Infrastruktur weitestgehend höhere Zielkorridore, die <strong>für</strong> schrumpfende<br />
Städte einer Revision bedürfen.<br />
- Die Ziele aus den einzelnen Bereichen überschneiden sich in jedem Strukturtyp<br />
<strong>und</strong> somit ergeben sich Zielkorridore/Zielwerte, die aus Sicht aller Handlungsfelder<br />
als angemessen angesehen werden können. Dies sind <strong>für</strong> den Block eine<br />
Spanne der Geschossflächenzahlen von 0,6 bis 1,0, <strong>für</strong> die Platte von 0,5 bis<br />
0,8, <strong>für</strong> die Zeile von 0,6, <strong>für</strong> den Mehrfamilienhausbau nach 1990 von 0,6 bis<br />
0,7, <strong>und</strong> <strong>für</strong> Ein- <strong>und</strong> Zweifamilienhausgebiete eine von 0,4.<br />
- Gerade <strong>für</strong> die gründerzeitliche Blockbebauung <strong>und</strong> die Siedlungen in Plattenbauweise<br />
bestehen zum Teil erhebliche Variationsbreiten in den Zielkorridoren<br />
angemessener <strong>Dichte</strong>n. Diese entsprechen den Variationsbreiten der regional<br />
unterschiedlichen Ausgangsdichten. Je nach regionaler Ausprägung variieren<br />
<strong>Dichte</strong>n der gründerzeitlichen Blockbebauung zwischen Geschossflächendichten<br />
von 0,8 in ostdeutschen Mittelstädten <strong>und</strong> 3,0 in großstädtischen Strukturen.<br />
Ausgangsdichten der Siedlungen in Plattenbauweise variieren zwischen Geschossflächendichten<br />
von 0,6 bis 1,6 (s. Tabelle 5). Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> sind<br />
Zielwerte angemessener <strong>Dichte</strong>n entsprechend den regional unterschiedlichen<br />
Ausgangsdichten anzupassen.<br />
Hervorzuheben ist allerdings, dass nicht allein durch die Einhaltung dieser quantifizierten<br />
<strong>Dichte</strong>ziele eine hohe Wohn- <strong>und</strong> Lebensqualität in den Stadtstrukturtypen<br />
gewährleistet werden kann. So sind gerade aus Sicht der Handlungsfelder Freiraumversorgung<br />
<strong>und</strong> Wohnqualität auch Qualitätskriterien <strong>für</strong> die einzelnen Strukturtypen<br />
zu berücksichtigen, die ausführlich in Tabelle 34 <strong>und</strong> Tabelle 39 dargelegt<br />
sind.<br />
Insbesondere vor dem Hintergr<strong>und</strong> der in Ostdeutschland bestehenden Mietermärkte<br />
ist die Aufwertung von Wohngebieten von besonderer Bedeutung, um die langfristige<br />
Nachfrage nach Wohnungsbeständen zu sichern. Vor allem in verdichteten<br />
Strukturtypen sind vor diesem Hintergr<strong>und</strong> Maßnahmen zur Aufwertung des Wohnumfelds<br />
<strong>und</strong> zur Berücksichtigung der Wohnwünsche spezifischer Bevölkerungsgruppen<br />
(z. B. Haushaltsneugründer, Familien, Ältere) durchzuführen. Zur Erhöhung<br />
der Qualität von schrumpfenden Wohnquartieren kann auch eine aktive Gestaltung,<br />
Zonierung <strong>und</strong> Widmung der Freiräume beitragen.<br />
Die hier – auf Basis einer Literaturauswertung – dargelegten ausgewählten Kriterien<br />
zur Bestimmung angemessener <strong>Dichte</strong>n dienen im weiteren Verlauf der Arbeit als<br />
Gr<strong>und</strong>lage, um die im Folgenden entwickelten Kriterien aus Sicht der stadttechnischen<br />
Infrastruktur einzuordnen.<br />
Gerade vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Notwendigkeit eines integrierten Stadtumbaus (s.<br />
Kapitel 4.3) ist es wesentlich zu ermitteln, mit welchen anderen stadtplanerischen<br />
Kriterien diejenigen aus Sicht der Stadttechnik übereinstimmen <strong>und</strong> zu welchen Gegensätze<br />
bestehen.