Dichte und Schrumpfung - Leibniz-Institut für ökologische ...
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<strong>Dichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Schrumpfung</strong> – Christiane Westphal IÖR Schriften │ Band 49 • 2008 173<br />
Tabelle 41: Ebenen <strong>und</strong> Anlagen der stadttechnischen Erschließung<br />
(Eigene Darstellung nach GASSNER, THÜNKER 1992, 2ff.)<br />
Erschließungsebene Anlagen der Erschließung<br />
Hausanschlussleitungen (Wasser, Abwasser, Energie, Wärme, Fernmeldeanlagen)<br />
Brunnen<br />
Private Erschließung Kleinkläranlagen<br />
Mülltonnenplätze<br />
Beleuchtung<br />
Innere Erschließung<br />
Äußere Erschließung<br />
Wasserversorgung<br />
Entwässerung<br />
Energieversorgung (Elektrizität, Gas, Wärme)<br />
Beseitigung fester Abfallstoffe<br />
Beleuchtung<br />
Fernmeldeanlagen<br />
Entwässerung (Transport, Reinigung)<br />
Wasserversorgung (Gewinnung, Aufbereitung, Speicherung, Transport)<br />
Energieversorgung (Elektrizität, Gas, Wärme)<br />
Beseitigung fester Abfallstoffe (Transport, Deponie, Verbrennung)<br />
Beleuchtung<br />
Fernmeldeanlagen<br />
Die innere Wohngebietserschließung liegt in der Verantwortlichkeit der Kommune.<br />
Die Baukosten der inneren Erschließung fallen zu Großen Teilen bei den Gr<strong>und</strong>stückseigentümern<br />
an, während sie bei der äußeren Erschließung hauptsächlich<br />
von der öffentlichen Hand getragen werden (GASSNER, THÜNKER 1992, 12; SIEDEN-<br />
TOP et al. 2006, 87). Kosten <strong>für</strong> die private Erschließung sind vollständig von den<br />
Bauherren zu tragen (GASSNER, THÜNKER 1992, 13).<br />
In Zeiten eines stabilen Wachstums wird die stadttechnische Infrastruktur kaum<br />
wahrgenommen, da sie durch ihre unterirdische Anordnung nicht im Blickfeld der<br />
Betrachtung liegt, stets verfügbar ist <strong>und</strong> flexibel an stadtplanerische Vorgaben anpassbar<br />
ist (SPRINGER 2005). Die mangelnde Wahrnehmung der unterirdischen Infrastrukturen<br />
setzt sich zunächst auch unter <strong>Schrumpfung</strong>sbedingungen fort. So<br />
standen bei bisherigen Diskussionen über die Tragfähigkeit von Infrastrukturen unter<br />
<strong>Schrumpfung</strong>sbedingungen vor allem soziale Infrastrukturen sowie alternative<br />
Bedienformen im ÖPNV im Vordergr<strong>und</strong> (siehe z. B. THRUN et al. 2003, 114). Die<br />
stadttechnische Erschließung wird bisher vor allem als reaktive der Siedlungsentwicklung<br />
nachgeordnete Planung betrieben <strong>und</strong> mögliche Bedarfsrückgänge <strong>und</strong><br />
daraus resultierende Notwendigkeiten eines Anlagenrückbaus werden bislang unzureichend<br />
berücksichtigt (SCHILLER, SIEDENTOP 2005, 83; TIETZ 2006, 156).<br />
6.2 Merkmale der stadttechnischen Infrastruktur<br />
Die stadttechnische Infrastruktur ist durch wesentliche Eigenschaften gekennzeichnet,<br />
die eine besondere siedlungsstrukturelle Abhängigkeit sowie eine hohe Anfälligkeit<br />
gegenüber Bevölkerungs- <strong>und</strong> <strong>Dichte</strong>rückgängen bedingen.<br />
Es handelt sich um Systeme, deren Bereitstellung einen hohen Kapitalaufwand erfordern<br />
(D'ALLEUX 1995, 1036) <strong>und</strong> die eine geringe Kapitalproduktivität aufweisen<br />
(JOCHIMSEN 1995, 491). Ebenso handelt es sich bei der stadttechnischen Infrastruktur<br />
aufgr<strong>und</strong> der langfristigen Planungs- <strong>und</strong> Realisierungszeiträume (D'ALLEUX<br />
1995, 1036) sowie der langen Lebensdauer der Anlagen <strong>und</strong> vor allem der Netze,