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Studia SlavicaSavariensia 1999

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<strong>Studia</strong> Slavica Savariensia <strong>1999</strong>.<br />

184<br />

bírálatába. Az utóbbit talán még szenvedélyesebben ostoroztam, mint magát a<br />

politikát… Jelentékeny szónoki sikert értem el, de egyebet semmit. A kormánypárt<br />

kétszínő felirati javaslatát nagy többséggel elfogadták.<br />

Így csempészték át a megszállási politikát egy, annak elítélése jegyében<br />

született képviselıházon. Így maradtak együtt kormány és többség, mélyreható<br />

tárgyi ellentét dacára, …” 17<br />

Tisza kapitulierte erneut vor dem Willen des Monarchen – schlußfolgerte der in<br />

der Opposition verbleibende Apponyi. Nach dieser Adressen-Debatte festigte<br />

sich die Stellung der Regierung. Tisza blieb bis zum 5. Dezember 1878<br />

geschäftsführender Ministerpräsident. An diesem Tag ernannte ihn der Monarch<br />

erneut zum Ministerpräsidenten. Finanzminister wurde Graf Gyula Szapáry. Daß<br />

Tisza an der Regierung blieb, konnte er seiner eigenen taktischen Geschicklichkeit<br />

verdanken und dem Umstand, daß es im Land keine regierungsfähige Kraft<br />

gab sowie der Tatsache, daß Franz Joseph ihm nicht sein Vertrauen entzog, und<br />

daß sich Tisza hinsichtlich der Bosnien-Herzegowina-Frage – wie dies Apponyi<br />

17 „Szlávy hielt wahrscheinlich auch der Gedanke zurück, mit der persönlichen Politik<br />

des Königs in Widerspruch zu geraten. Auf die Entstehung einer neuen Partei vertraute<br />

er wie auch die andere besorgte Notabilität der Liberalen nicht. An dem Bestehen der<br />

vor kurzem gebildeten Regierung als einer guten Sache hielten sich abergläubisch auch<br />

viele fest, die überhaupt keine persönlichen Interessen daran knüpften; teils aufgrund der<br />

Erfahrungen in den letzten Jahren mit der Deák-Partei, teils, weil sie in Kálmán Tisza<br />

den Mann sahen, dessen parteiführerischen Fähigkeiten allein in der Lage waren, ähnliche<br />

Verfallserscheinungen zu verhindern; teils auch deshalb, weil sie dem Lieblingsgedanken<br />

des Herrschers gegenüber keine wirksame Opposition betreiben wollten. So<br />

wurde also die während der Wahlen angewendete Taktik ins Parlament getragen. Ein<br />

Adreßentwurf wurde eingereicht – und auch angenommen, der voller Befürchtungen<br />

war, aber offenkundig wurden daraus keine Konsequenzen gezogen. Wenn ich an der<br />

Regierung wäre und sich die Mehrheit des Abgeordnetenhauses einem wesentlichen<br />

Eckpfeiler meiner Politik gegenüber derart äußern würde, gleich, ob damit ein offener<br />

Mißtrauensantrag verbunden gewesen wäre oder nicht: ich würde nicht eine Minute<br />

länger bei dieser Mehrheit in meiner Stellung bleiben. Kálmán Tisza hatte einen besseren<br />

Magen – anders gesagt: er faßte die spezifische Politik Ungarns praktischer auf. Er<br />

nahm den Adreßentwurf an. … Den Adreßentwurf der vereinigten Opposition habe ich<br />

verfaßt und die Diskussion seitens der Opposition auch eingeleitet. Mit Leib und Seele<br />

stürzte ich mich in die zweifache Aufgabe: die Kritik an der Besetzungspolitik und die<br />

an der doppelzüngigen Taktik der Mehrheit. Letztere habe ich vielleicht mit noch mehr<br />

Leidenschaft betrieben als die Politik selbst … Einen ansehnlichen rhetorischen Erfolg<br />

habe ich erreicht, mehr nicht. Der heuchlerische Adreßentwurf der Regierungspartei<br />

wurde mit großer Mehrheit angenommen.<br />

So wurde die Besetzungspolitik durch ein zu deren Verurteilung geborenes<br />

Abgeordnetenhaus geschmuggelt. So blieben Regierung und Mehrheit zusammen, zum<br />

Trotz tiefgreifender sachlicher Gegensätze,…“

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