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Studia SlavicaSavariensia 1999

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PÁTROVICS<br />

teren schreibt der Verfasser über die wichtigsten Konstituenten seiner Theorie.<br />

Da die Arbeit eine Fortführung des Ansatzes vov Dowty (1979 op. cit.) darstellt,<br />

macht er den Leser mit Dowtys "Aspektkalkül" bekannt. Es besagt, daß viele<br />

Verben eine innere Struktur aufweisen und mit der Hilfe anderer Verben paraphrasiert<br />

werden können. Als Beispiel wird hier das Verb erschießen angeführt.<br />

Für dieses Verb ist die folgende Paraphrase möglich: jemand benutzt eine Feuerwaffe<br />

/Ursache/, was den Tod von jemand anderem verursacht /Wirkung/. So<br />

kann die in erschießen involvierte Wirkung mit dem Verb sterben paraphrasiert<br />

werden. Die beiden Verben stehen somit in einem bestimmten Zusammenhang,<br />

der dadurch repräsentiert wird, daß die Zerlegung von erschießen die Zerlegung<br />

von sterben als Teil enthält. Das Ziel dabei ist, Lexeme mit einer komplexeren<br />

inneren Struktur in weniger komplexe Lexeme zu zerlegen, die durch geeignete<br />

Operatoren verknüpft sind. Letztendlich sollten die Zerlegungen der Lexeme so<br />

beschaffen sein, daß die Aktionsart aus ihnen ablesbar ist. Dies führt dazu, daß<br />

es für eine bestimmte Aktionsart charakteristische Operatoren gibt. Bei der Ableitung<br />

von Verbprojektionen und Sätzen, die eine ziemlich komplexe Struktur<br />

haben, nach der Tradition der Montaguegrammatik und dem Ansatz von Dowty<br />

soll nur die funktionale Applikation als Verknüpfungsoperation angenommen<br />

werden. Sie wird formal als sog. Lambda - Konversion repräsentiert: λx (...x...)<br />

(a)- (...a...) Die andere grundlegende Theorie, im deren Rahmen die vorgelegte<br />

Analyse durchgeführt wird, ist die Montaguegrammatik, deren aus dem Gesichtspunkt<br />

der Arbeit wichtigste Elemente im dritten Teil der Einleitung bekanntgegeben<br />

werden /S.17-24./ In der Montaguegrammatik, die einen Paralellismus<br />

zwischen Syntax und Semantik fordert, gibt es zu jeder syntaktischen<br />

Verknüpfungsregel eine korrespondierende semantische Verknüpfungsregel. Der<br />

Absatz 3.1 bietet eine syntaktische und semantische Ableitung des Satzes Fritz<br />

schläft. den ich hier kurz schildern werde.<br />

Wenn α eine NP und β eine VP ist, dann verbinde man die beiden Konstituenten<br />

zu einem Satz S. Die syntaktische Verknüpfung F von α und β ist eine<br />

Konkatenation: F (αβ) = α β Die semantische Übersetzung von α β ist β' (α'),<br />

wobei α' und β' jeweils die semantischen Übersetzungen von α und β sind.<br />

Alle semantischen Represäntationen von Prädikaten werden in dieser Logiksprache<br />

ausgedrückt. Eine wichtige Rolle spielt dabei die mengenzheoretische<br />

Repräsentation der Funktor - Argument - Beziehung. Stellt ein Verb wie zB.<br />

schlafen, die Menge aller Schläfer dar, die Anwendung von schlafen auf eine NP<br />

wie Fritz drückt lediglich aus, dass Fritz zur Menge der Schläfer gehört. In weiteren<br />

Absätzen des dritten Teils werden andere Konstituenten der von Egg vorgeführten<br />

Analyse besprochen.<br />

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