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Studia SlavicaSavariensia 1999

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PÁTROVICS<br />

Marcus Egg (1994) Aktionsart und Kompositionalität. <strong>Studia</strong> grammatica<br />

XXXVII. Akademie Verlag Berlin, 209 Seiten<br />

Mit dem wachsenden Interesse der Wissenschaft gegenüber der Formalisierung<br />

der menschlichen Sprache ergab sich die Notwendigkeit, die als ein multidimensionales<br />

System in ihrer Komplexität zu betrachten, um zu einem integrierten<br />

Ergebnis zu kommen. Eine solche Sichtsweise fand ihren Niederschlag in<br />

der Montaguegrammatik, was wiederum Widerhall in der lexikalischen Semantik<br />

verursachte (s. Dowty 1979;Bennett 1974; Cresswell 1985) Der zur Besprechung<br />

vorliegende Band beschäftigt sich mit einem wichtigen Bereich der Verbsemantik,<br />

mit dem der Aktionsarten. Sein Ziel ist es, die formale semantische<br />

Sprachanalyse auf die Einteilung der verbalen Prädikate anzuwenden, mittels<br />

eines geeigneten Klassifikationssystems für verbale Aktionsarten.<br />

Das Problem wird unter zwei miteinander korrespondierenden Aspekten<br />

analysiert. Als erstes wird gezeigt, wie sich die Eigenschaften der verschiedenen<br />

Aktionsarten und die Struktur der Zerlegungen der unter die jeweilige Aktionsart<br />

fallenden verbalen Prädikate aufeinander beziehen. Als zweites wird nachgewiesen,<br />

daß die Aktionsart eines Prädikats /dh. Verben, Projektionen von Verben<br />

und Sätze/ kompositionell aus seinen Bestandteilen abgeleitet werden kann. Es<br />

sei darauf hingewiesen, daß, wie es wohlbekannt ist, Aktanten eines Prädikats<br />

dessen Aktionsart beeinflussen können. Deshalb wird Birnen essen als ein nicht<br />

begrenztes Prädikat angesehen, während eine Birne essen als ein begrenztes<br />

Prädikat gilt. (Diesbezüglich siehe auch Wacha 1994). Im weiteren wird es um<br />

eine solche geeignete Semantik für derartige Prädikate argumentiert, die auch<br />

diese Phänomene berücksichtigt.<br />

Die Arbeit besteht aus der Einleitung, 3 Kapiteln, einem Resümee, Zusammenfassung,<br />

Ausblick und dem Literaturverzeichnis. In der Einleitung werden<br />

die folgenden Fragen besprochen: a, der Begriff "Aktionsart" /S.11-14./ b,<br />

der Rahmen der vorliegenden Analyse: Dowtys "Aspektkalkül" /S.14.-16./ c, die<br />

Einbettung der Analyse in Forschungsansätze /S.16.-24./ d, der Aufbau der Arbeit<br />

/S.24.-25./. Die Aktionsart behandelt der Autor als ein Kategorienschema, in<br />

dem zunächst die Verben, aber auch Verbprojektionen und ganze Sätze nach<br />

bestimmten Eigenschaften klassifiziert werden. Er behauptet, daß die Aktionsart<br />

einer komplexen Phrase nicht nur von der Aktonsart des darin involvierten<br />

Verbs abhängt, weil die Aktionsart einer Phrase oder eines Prädikats auch andere<br />

Konstituenten beeinflussen können. Deshalb - so der Autor - läßt sich die<br />

Aktionsartsemantik nicht auf eine Klassifizierung von Verben reduzieren. Er<br />

macht die Bemerkung, daß für das von ihm besprochene Phänomen auch die<br />

Begriffe Zeitkonstitution und Aspekt verwendet worden seien. Er weist dabei<br />

darauf hin, dass der Begriff Aktionsart eine besonders unter den Slawisten und<br />

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