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Des Claudius Ptolemäus Handbuch der astronomie ..

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Länge des Jahres. 139<br />

Freilich meine ich, daß schon Hipparch selbst tu <strong>der</strong><br />

gleichen Erkenntnis gelangt sei, daß in <strong>der</strong>artigen Ergeh-<br />

Ha i58<br />

nissen kein stichhaltiger Grund erblickt werden könne, <strong>der</strong><br />

Sonne noch eine zweite Anomalie zuzuschreiben, vielmehr<br />

glaube ich, daß er lediglich aus Wahrheitsliebe einen von 5<br />

den Umständen nicht habe verschweigen wollen, die manchen<br />

Beobachter möglicherweise zu einem Bedenken führen konnten.<br />

Jedenfalls hat auch er die Hypothesen <strong>der</strong> Sonne und des<br />

Mondes unter <strong>der</strong> Voraussetzung gehandhabt, daß es an <strong>der</strong><br />

Sonne nur eine einzige Anomalie gibt, welche ihre Wie<strong>der</strong>- 10<br />

kehr im Einklänge mit <strong>der</strong> nach den Wenden und Nacht-<br />

gleichen bemessenen Jahreslänge vollzieht. Auch machen Hei 201<br />

wir mit <strong>der</strong> Annahme, daß die so bemessenen Umläufe <strong>der</strong><br />

Sonne gleichlang seien, nirgends in <strong>der</strong> Theorie die Erfahrung,<br />

daß die Finsterniserscheinungen von den auf die 16<br />

betreffenden Hypothesen gegründeten<br />

haft differieren. Und doch müßte dies<br />

Berechnungen nam-<br />

in sehr bemerkbarer<br />

Weise <strong>der</strong> Fall sein, wenn die Korrektion hinsichtlich <strong>der</strong><br />

(etwaigen) Ungleichheit <strong>der</strong> Jahreslänge nicht mit in Betracht<br />

gezogen würde. Und wenn die Ungleichheit auch 20<br />

nur einen Grad ausmachte, so würde dies bereits zu einer<br />

Differenz (mit <strong>der</strong><br />

Finsternisberechnung) von ungefähr zwei<br />

Aquinoktialstunden*^ führen.<br />

Aus all dem Mitgeteilten, sowie aus den Erfahrungen,<br />

die wir selbst bei fortgesetzten eigenen Beobachtungen des 25<br />

Sonnenlaufs hinsichtlich <strong>der</strong> Zeiten <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>kehren machen,<br />

ergeben sich für uns zwei Tatsachen, erstens: die Jahres-<br />

länge ist nicht ungleich, wenn sie auf einen Punkt,<br />

und nicht bald auf die Wende- und Nachtgleichenpunkte,<br />

bald auf die Fixsterne theoretisch bezogen wird; zweitens: 30<br />

es gibt keine an<strong>der</strong>e eigenartigere Wie<strong>der</strong>kehr als<br />

diejenige, welche die Sonne von einem Wende- o<strong>der</strong> Nachtgleichenpunkt<br />

o<strong>der</strong> auch von irgendeinem an<strong>der</strong>en Punkte<br />

a) Weil <strong>der</strong> Mond in Länge stündlich 32' 56" zurücklegt,<br />

mithin etwa zwei Stunden brauchen würde, um den einen<br />

Grad bis zur Sonne zurückzulegen, o<strong>der</strong> auch schon so weit<br />

über die Sonne hinaus sein könnte.

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