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Des Claudius Ptolemäus Handbuch der astronomie ..

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XX Einleitung.<br />

für den Wert eines solchen Vermächtnisses kein Verständ-<br />

nis hatten. Die Handschriften wurden von den Walterschen<br />

Erben, über <strong>der</strong>en lie<strong>der</strong>liche Wirtschaft bittere Klage geführt<br />

wird, verständnislos verschleu<strong>der</strong>t; kostbare Instrumente<br />

sollen mit dem Hammer zerschlagen worden sein, um als<br />

altes Messing verkauft zu werden. Nur weniges gelangte<br />

durch rechtzeitigen Ankauf in die Nürnberger Stadtbibliothek.<br />

Zum Glück fand die Handschrift <strong>der</strong> Syntaxis den Weg<br />

in die Basler Druckerei von Johannes Wal<strong>der</strong> (Val<strong>der</strong>us).<br />

Aus dieser Offizin ging 1538 die mit allen Mängeln eines<br />

Druckes des 16**^" Jahrhun<strong>der</strong>ts behaftete erste Ausgabe<br />

<strong>der</strong> Syntaxis hervor, besorgt von Simon Grynäus von<br />

Vehringen, <strong>der</strong> damals als Professor <strong>der</strong> griechischen Literatur<br />

an <strong>der</strong> Universität zu Basel wirkte. Im Anschluß daran ist<br />

<strong>der</strong> Kommentar des Theon von Joachim Camerarius nach<br />

<strong>der</strong> Handschrift herausgegeben, die als das Geschenk Bessarions<br />

an Regiomontan noch heutzutage trotz ihres bescheidenen<br />

Gewandes eine Zierde <strong>der</strong> Nürnberger Stadtbibliothek bildet,<br />

während die Handschrift <strong>der</strong> Syntaxis verschollen ist.<br />

Es ist ein eigentümliches Geschick, daß das erste Erscheinen<br />

dieses großen Lehrbuchs <strong>der</strong> Astronomie des Altertums im<br />

Urtext in die Zeit fällt, wo das Ptolemäische System bereits<br />

ein überwundener Standpunkt war. Im Jahre 1543, dem Todes-<br />

jahr des Kopernikus, wurde zu Nürnberg dessen epochemachendes,<br />

eine Lebensarbeit abschließendes Werk Z)e re«;olutionibus<br />

orhium caelestium libri VI herausgegeben. Die<br />

Editio princeps <strong>der</strong> Syntaxis war zwar noch in die Hände<br />

des Begrün<strong>der</strong>s <strong>der</strong> neuen Weltanschauung gelangt; allein<br />

das in seinem Nachlaß vorgefundene Exemplar ist mit keinerlei<br />

Notizen versehen, wie er sie sonst in Bücher einzuzeichnen<br />

pflegte, die ihm zum Handgebrauch dienten ^^^, Beweis, daß<br />

er das Werk seines Lebens bereits auf Grund <strong>der</strong> bis dahin<br />

üblichen Hilfsmittel abgeschlossen hatte.<br />

Fast dreihun<strong>der</strong>t Jahre blieb die Editio princeps die einzige<br />

Gesamtausgabe. Nur auf einzelne Bücher erstreckte sich<br />

das Interesse <strong>der</strong> Gelehrtenwelt. So wurde <strong>der</strong> griechische

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