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Des Claudius Ptolemäus Handbuch der astronomie ..

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420 Anhang.<br />

Schattens maßgebende Punkt (6), in welchem die von dem Mittel-<br />

punkt <strong>der</strong> Sonne durch die c^pitze des Stabes gezogene Gerade<br />

auftrifft, im Halbschatten und wird um so schwieriger zu bestimmen<br />

sein, je länger <strong>der</strong> Schatten ist. Erst die byzantinischen<br />

Astronomen des fünften Jahrhun<strong>der</strong>ts n. Chr. suchten dieser<br />

Schwierigkeit dadurch abzuhelfen, daß sie an <strong>der</strong> Spitze des Gnomen<br />

eine kleine Scheibe mit einer kreisrunden Öffnung anbrach-<br />

ten, um in dem Mittelpunkt des so erzeugten Sonnenbildchens<br />

den maßgebenden Endpunkt <strong>der</strong> Schattenlänge<br />

zu erhalten.<br />

11) S. 70. Von den durch die Pole des Äquators gehenden Deklinationskreisen,<br />

so genannt, weil auf ihnen die Abweichung vom<br />

Äquator gemessen wird, werden zwei als Ko Iure bezeichnet: <strong>der</strong><br />

Kolur <strong>der</strong> Wenden (Solstitialkolur) , welcher durch die Wendepunkte<br />

geht und deshalb die Pole <strong>der</strong> Ekliptik trägt, und <strong>der</strong><br />

Kolur <strong>der</strong> Nachtgleichen (Äquinoktialkolur), welcher durch<br />

die Nachtgleichenpunkte geht. Diese beiden Kolure zerlegen die<br />

Sphäre in vier gleiche Teile und die Ekliptik ebenso wie den<br />

Äquator in vier Quadranten, so daß auf jede Jahreszeit ein Quadrant<br />

entfällt. Dem <strong>Ptolemäus</strong> gilt (S. 23,18) <strong>der</strong> Solstitialkolur<br />

als die Grenze des täglichen Umschwungs, <strong>der</strong> Äquinoktialkolur<br />

wird von ihm nirgends (vgl. Anm. ») S. 23) ausdrücklich erwähnt.<br />

Beide Kolure unterschied bereits Eudoxus (Hipparchi Comment.<br />

S. 117 f.). Eine Erklärung <strong>der</strong> Bezeichnung gibt <strong>der</strong> Achilles<br />

genannte Verfasser einer Isagoge (Kap. 27) mit folgenden Worten :<br />

„Kolure heißen sie, weil sie uns verstümmelt erscheinen wie<br />

die Schwänze {xsy.oXovöd'aL möTtsg tag ovqccs)^ indem die von dem arktischen,<br />

d. i. dem immerunsichtbaren Kreise (bis zum Südpol) sich<br />

erstreckenden Teile für uns unsichtbar sind und an dieser Stelle<br />

verstümmelt zu sein scheinen denn die von dem ;<br />

immersichtbaren,<br />

d. i. dem arktischen Kreise ab (bis zum Nordpol) sich erstrecken-<br />

den Teile sind sichtbar, während die im antarktischen Kreise<br />

liegenden Teile <strong>der</strong> Kolurkreise immer unsichtbar sind." Aus<br />

dieser Erklärung geht hervor, daß die Kolure dort, wo es keinen<br />

immersichtbaren und keinen immerunsichtbaren Kreis gibt, d. i.<br />

unter dem Äquator, wo beide Pole im Horizont liegen, nicht<br />

verstümmelt werden können. Dort gibt es demnach keinen Kolur.<br />

Einwenden läßt sich allerdings gegen diese Erklärung, daß<br />

die angebliche Verstümmelung durchaus kein charakteristisches<br />

Merkmal gerade dieser beiden Deklinationskreise ist; denn alle<br />

Deklinationskreise sind bei Sphaera obliqua gegen ihr südliches<br />

Ende hin in demselben Sinne „verstümmelt".<br />

12) S. 79. Geht man mit <strong>der</strong> •*<br />

Ergänzung <strong>der</strong> Polhöhe 67 zu<br />

90^ d. i. mit 23° als dem Zenitabstand des Pols, welcher <strong>der</strong> Äquatorhöhe<br />

(Anm 6) gleich ist, in die zweite Spalte <strong>der</strong> Tabelle <strong>der</strong><br />

Schiefe ein, so bietet zu dieser Argumentzahl (in <strong>der</strong> Tabelle<br />

22^59' 41") die erste Spalte 75^ Mithin wird 15° bei<strong>der</strong>seits des

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