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NATO-Handbuch - truppen.info

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verknüpft ist und der Mittelmeerraum eine der Sicherheitskomponenten der<br />

europäischen Sicherheitsarchitektur bildet.<br />

Der Dialog ist ein fortschreitender Prozess und beruht grundsätzlich auf<br />

bilateralen Beziehungen zwischen den einzelnen Teilnehmerstaaten und der<br />

<strong>NATO</strong>. Er ermöglicht von Fall zu Fall jedoch auch multilaterale Treffen. Er bietet<br />

allen Partnerstaaten des Mittelmeerraums die gleiche Grundlage für<br />

Gespräche und gemeinsame Aktivitäten und zielt darauf ab, andere internationale<br />

Anstrengungen zu verstärken, an denen Staaten des Mittelmeerdialogs<br />

beteiligt sind, wie die des Barcelona-Prozesses 7 , des Nahost-<br />

Friedensprozesses und der OSZE, ohne sich mit diesen Anstrengungen zu<br />

überschneiden oder eine Arbeitsteilung anzustreben.<br />

Der Mittelmeerdialog umfasst politische Gespräche und die Teilnahme an<br />

spezifischen Aktivitäten.<br />

Der politische Dialog besteht aus regelmäßigen bilateralen politischen<br />

Gesprächen. Sie bieten die Möglichkeit zu gründlicher Unterrichtung über die<br />

Aktivitäten der <strong>NATO</strong>, einschließlich der Erweiterungs- und<br />

Partnerschaftsprogramme des Bündnisses, der internen Anpassung und des<br />

allgemeinen Ansatzes für den Aufbau gemeinsamer Sicherheitsstrukturen. Die<br />

Staaten des Mittelmeerdialogs erhalten ihrerseits Gelegenheit, der <strong>NATO</strong> ihre<br />

Ansichten zu Fragen der Stabilität und Sicherheit im Mittelmeerraum darzulegen.<br />

Die Staaten des Mittelmeerdialogs wurden eingeladen, an besonderen<br />

Aktivitäten auf Gebieten wie Wissenschaft, Informationswesen und zivile<br />

Notfallplanung sowie an Lehrgängen der <strong>NATO</strong>-Akademien zu Themen wie<br />

Friedenserhaltung, Rüstungskontrolle und Verifikation, Verantwortung der<br />

Streitkräfte auf dem Gebiet des Umweltschutzes, zivile Notfallplanung und<br />

europäische Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen teilzunehmen. Die Kosten<br />

für die Teilnahme an den Lehrgängen tragen die Staaten selbst. Zur Erhöhung<br />

der Transparenz wurden auch bestimmte Aktivitäten aus dem militärischen<br />

Sektor aufgenommen.<br />

Der Mittelmeerdialog der <strong>NATO</strong> hat sich seit seinem Beginn 1994 stetig<br />

weiterentwickelt. Das Madrider Gipfeltreffen von 1997 hat ihm durch die<br />

7 Im November 1995 unterzeichneten 15 Mitgliedstaaten der Europäischen Union und 12<br />

Nichtmitgliedstaaten des Mittelmeerraums (Ägypten, Algerien, Israel, Jordanien, Libanon, Malta,<br />

Marokko, Syrien, Tunesien, Türkei, Zypern und die Palästinensische Autonomiebehörde) die<br />

Erklärung von Barcelona, die den Rahmen für die Euro-Mediterrane Partnerschaft (bekannt auch<br />

als Barcelona-Prozess) setzte. Die Erklärung umreißt drei Hauptziele: 1. eine politische und sicherheitspolitische<br />

Partnerschaft mit dem Ziel der Schaffung eines gemeinsamen Raums des Friedens<br />

und der Stabilität, 2. eine Wirtschafts- und Finanzpartnerschaft zur Errichtung eines gemeinsamen<br />

Raums der Prosperität, und 3. eine soziale, kulturelle und menschliche Partnerschaft zur<br />

Verstärkung des Austauschs zwischen den zivilen Gesellschaften der beteiligten Staaten. Der<br />

Barcelona-Prozess beinhaltet auch die beabsichtigte Einrichtung einer vollständigen<br />

Freihandelszone bis zum Jahr 2010.<br />

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