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NATO-Handbuch - truppen.info

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die Entwicklung einer Europäischen Sicherheits- und Verteidigungsidentität<br />

(ESVI) zum Ausdruck, die den europäischen Pfeiler des Bündnisses stärken,<br />

gleichzeitig die transatlantischen Bindungen festigen und die europäischen<br />

Verbündeten in die Lage versetzen würde, größere Verantwortung für ihre<br />

gemeinsame Sicherheit und Verteidigung zu übernehmen. Sie sprachen sich<br />

für die Stärkung dieses europäischen Pfeilers des Bündnisses durch die<br />

Westeuropäische Union aus, die dabei war, zur Verteidigungskomponente der<br />

Europäischen Union entwickelt zu werden. Zur Vermeidung doppelter<br />

Einsatzpotenziale erklärte sich die <strong>NATO</strong> bereit, ihre kollektiven Ressourcen<br />

auf der Grundlage von Konsultationen im Nordatlantikrat für „WEU-<br />

Operationen zur Verfügung zu stellen, die von den europäischen<br />

Bündnispartnern im Zuge ihrer Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik<br />

wahrgenommen werden”. Zusätzlich billigten die Staats- und Regierungschefs<br />

das Konzept Alliierter Streitkräftekommandos (siehe Kapitel 12) als Mittel zur<br />

Erleichterung von Eventualfalloperationen. Nach ihren Weisungen sollte das<br />

Konzept so umgesetzt werden, dass trennbare, aber nicht getrennte<br />

Militärpotenziale entstehen, die durch die <strong>NATO</strong> oder WEU genutzt werden<br />

können, europäische Bedürfnisse erfüllen und zur Sicherheit des Bündnisses<br />

beitragen würden. Gleichzeitig bestätigten sie, dass das Bündnis das wichtigste<br />

Konsultationsforum für seine Mitglieder und die Verhandlungsort für<br />

Grundsätze darstellt, die die Sicherheits- und Verteidigungsverpflichtungen der<br />

Verbündeten im Rahmen des Washingtoner Vertrags beeinflussen.<br />

Auf ihrem Treffen im Juni 1996 beschlossen die Außen- und<br />

Verteidigungsminister, dass als wichtiger Teil des inneren Anpassungsprozesses<br />

der <strong>NATO</strong> eine Europäische Sicherheits- und Verteidigungsidentität<br />

innerhalb der <strong>NATO</strong> aufgebaut werden sollte. Dies würde alle europäischen<br />

Verbündeten in die Lage versetzen, als Ausdruck ihrer gemeinsamen<br />

Verantwortung einen geschlosseneren und wirksameren Beitrag zu den<br />

Aufgaben und Aktivitäten des Bündnisses zu leisten, selbst bedarfsgemäß zu<br />

handeln und die transatlantische Partnerschaft zu stärken. Unter voller<br />

Ausnutzung des Konzepts Alliierter Streitkräftekommandos würde diese<br />

Identität auf soliden militärischen Grundsätzen fußen, durch entsprechende<br />

militärische Planungen unterstützt werden und die Aufstellung in sich geschlossener<br />

und leistungsfähiger Streitkräfte erlauben, die unter der politischen<br />

Kontrolle und der strategischen Weisung der WEU eingesetzt werden könnten.<br />

Auf dem Gipfeltreffen in Madrid im Juli 1997 begrüßten die Staats- und<br />

Regierungschefs der <strong>NATO</strong> die bedeutenden Schritte, die zur Entwicklung der<br />

Europäischen Sicherheits- und Verteidigungsidentität innerhalb des<br />

Bündnisses unternommen wurden und so die wichtigen politischen<br />

Entscheidungen der Außen- und Verteidigungsminister vom Juni 1996 umsetzten,<br />

und beauftragten den Ständigen <strong>NATO</strong>-Rat, seine Arbeit im<br />

Zusammenwirken mit der WEU rasch abzuschließen.<br />

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