06.11.2013 Aufrufe

NATO-Handbuch - truppen.info

NATO-Handbuch - truppen.info

NATO-Handbuch - truppen.info

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

vom Bündnis selbst getroffen wurden. Während diese Entscheidungen<br />

miteinander im Zusammenhang standen und einen Teil der Anpassung von<br />

europäischen und euro-atlantischen Institutionen an das durch das Ende des<br />

Kalten Krieges veränderte Sicherheitsumfeld darstellen, haben auch andere<br />

Faktoren eine wichtige Rolle gespielt. Es gilt vor allem drei Faktoren hervorzuheben.<br />

Der erste war die Intensivierung der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der<br />

Sicherheit zwischen den in der <strong>NATO</strong> vertretenen Demokratien Europas und<br />

Nordamerikas, den neuen unabhängigen Staaten der ehemaligen Sowjetunion<br />

und Mittel- und Osteuropas sowie europäischen Staaten, die während des<br />

Kalten Krieges eine neutrale oder blockfreie politische Haltung eingenommen<br />

hatten. Nach dem Ende der Teilung Europas verlor der frühere Gegensatz zwischen<br />

Ost und West seine Bedeutung, und die Entwicklung eines breiteren,<br />

umfassenden Sicherheitskonzepts im Interesse des euro-atlantischen Raums<br />

als Ganzes wurde möglich. Der zweite wesentliche Faktor in diesem<br />

Zusammenhang war die zunehmende Bedeutung von Krisenbewältigung und<br />

friedenserhaltenden und friedensunterstützenden Operationen, die vor allem<br />

durch die Konflikte im ehemaligen Jugoslawien deutlich hervorgetreten ist.<br />

Die dritte bedeutende Entwicklungslinie nach dem Ende des Kalten<br />

Krieges begann mit dem Wunsch zahlreicher Staaten Mittel- und Osteuropas,<br />

Bündnismitglieder zu werden, dem die Entscheidung der <strong>NATO</strong>-Staaten folgte,<br />

das Bündnis in Übereinstimmung mit Artikel 10 des Nordatlantikvertrags für<br />

neue Mitglieder zu öffnen, worauf es schließlich zu der im Juli 1997 getroffenen<br />

historischen Entscheidung kam, drei Staaten zur Aufnahme von<br />

Beitrittsverhandlungen einzuladen. Die militärischen Auswirkungen dieser<br />

Entwicklung werden weiter unten in diesem Kapitel beschrieben.<br />

Zusammengenommen bildeten diese Entwicklungen den Rahmen für die<br />

Diskussion über die Europäische Sicherheits- und Verteidigungsidentität innerhalb<br />

des Bündnisses.<br />

Im politischen Bereich zielt die Entwicklung der ESVI auf eine Stärkung<br />

des europäischen Pfeilers des Bündnisses bei gleichzeitiger Stärkung der<br />

transatlantischen Bindung ab. Sie soll es den europäischen Bündnispartnern<br />

ermöglichen, mehr Verantwortung für ihre gemeinsame Sicherheit und<br />

Verteidigung zu übernehmen sowie einen kohärenteren und wirksameren<br />

Beitrag zur Sicherheit des Bündnisses als Ganzes zu leisten.<br />

Im militärischen Bereich verlangt es die Entwicklung der ESVI, dass Kräfte<br />

und Mittel des Bündnisses zusammen mit den Streitkräften von Nicht-<strong>NATO</strong>-<br />

Staaten unter vereinbarten Bedingungen für Operationen, an denen das<br />

Bündnis selbst möglicherweise nicht direkt beteiligt ist, der Westeuropäischen<br />

Union unterstellt werden.<br />

285

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!