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NATO-Handbuch - truppen.info

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Militärpotenzials verdeutlichen, das auf eine Vielzahl von Eventualfällen zu<br />

reagieren imstande ist.<br />

Im Endeffekt haben die Veränderungen bei den <strong>NATO</strong>-Streitkräften zu<br />

einer stark reduzierten, aber beweglicheren Struktur geführt. Die dem Bündnis<br />

von den Mitgliedstaaten im Zuge der integrierten Verteidigungs- und<br />

Streitkräfteplanung zur Verfügung gestellten Boden<strong>truppen</strong> wurden um 35<br />

Prozent gekürzt. Seit Anfang der 90er Jahre ist die Zahl größerer<br />

Marinefahrzeuge um mehr als 30 Prozent und die der Luftwaffen-<br />

Kampfgeschwader um etwa 40 Prozent verringert worden. Auch die Zahl der<br />

in hoher Einsatzbereitschaft gehaltenen Verbände wurde reduziert. Insgesamt<br />

wurden die <strong>NATO</strong>-Streitkräfte so umstrukturiert, dass ihre Mobilmachungs- und<br />

Aufwuchsfähigkeit im Bedarfsfall, d. h. entweder zur kollektiven Verteidigung<br />

oder im Rahmen der Krisenbewältigung einschließlich friedensunterstützender<br />

Operationen, erleichtert wird.<br />

DIE <strong>NATO</strong>-INITIATIVE ZUR VERTEIDIGUNGSFÄHIGKEIT<br />

Die anlässlich des Washingtoner Gipfeltreffens im April 1999 auf den Weg<br />

gebrachte <strong>NATO</strong>-Initiative zur Verteidigungsfähigkeit oder DCI (Defense<br />

Capitalities Initiative) soll gewährleisten, dass das Bündnis den sicherheitspolitischen<br />

Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht werden kann und<br />

auf die wirksame Bewältigung von Krisen - wie beispielsweise im Kosovo - vorbereitet<br />

ist, während gleichzeitig die Fähigkeit zur Erfüllung seiner grundlegenden<br />

Verpflichtungen zur Verteidigung seiner Mitgliedstaaten gewahrt bleibt.<br />

Generalsekretär Lord Robertson formulierte dies wie folgt: „Mit der Initiative zur<br />

Verteidigungsfähigkeit soll nicht nur die Interoperabilität der Bündnispartner<br />

sichergestellt, sondern auch ihre Fähigkeit verbessert und aktualisiert werden,<br />

den neuen sicherheitspolitischen Herausforderungen zu begegnen.”<br />

Die Initiative erstreckt sich auf nahezu alle Bereiche des Militärpotenzials.<br />

Dies umfasst die Mobilität von Streitkräften, ihre logistische Unterstützung, ihre<br />

Schutz- und Durchhaltefähigkeit sowie die Führungs- und<br />

Informationssysteme, die sie einsetzen, um zu gewährleisten, dass sie bei<br />

Bedarf schnell und effizient an die Standorte entsendet werden können, wo sie<br />

- sofern nötig auch für längere Zeit - zur Krisenbewältigung benötigt werden.<br />

Während des Kalten Krieges stand bei der Verteidigungsplanung der<br />

<strong>NATO</strong> die Aufrechterhaltung der erforderlichen Fähigkeiten zur Verteidigung<br />

gegen einen potenziellen Angriff durch die Sowjetunion und den Warschauer<br />

Pakt im Mittelpunkt. Heute ist das europäische Sicherheitsumfeld komplexer.<br />

Die wahrscheinlichsten Sicherheitsgefahren gehen heute von Konflikten in den<br />

Randgebieten Europas wie im ehemaligen Jugoslawien oder von der<br />

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