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NATO-Handbuch - truppen.info

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von zentraler Bedeutung. Dank der über viele Jahre hinweg aufgebauten<br />

Strukturen und getroffenen Vorkehrungen können die Mitgliedstaaten von den<br />

politischen, militärischen und materiellen Vorteilen kollektiven Handelns und<br />

der gemeinsamen Verteidigung profitieren. Diese Vorkehrungen beruhen auf<br />

einer integrierten Struktur, zu deren Hauptmerkmalen die gemeinsame<br />

Streitkräfteplanung, die gemeinsame Finanzierung, die gemeinsame<br />

Einsatzplanung, multinationale Verbände, Hauptquartiere und<br />

Kommandostrukturen, ein integriertes Luftverteidigungssystem, eine ausgewogene<br />

Verteilung der Zuständigkeiten unter den Bündnispartnern, im Bedarfsfall<br />

die Stationierung und der Einsatz von Truppen außerhalb des eigenen<br />

Hoheitsgebiets, Vorkehrungen wie u. a. die Planung von Krisenbewältigung<br />

und Verstärkungsmechanismen, gemeinsame Normen und Verfahren für<br />

Gerät, Ausbildung und Logistik, gegebenenfalls interalliierte und teilstreitkraftübergreifende<br />

Einsatzgrundsätze und Übungen sowie Zusammenarbeit<br />

auf den Gebieten Infrastruktur, Bewaffnung und Logistik zählen. Die<br />

Einbeziehung der <strong>NATO</strong>-Partnerstaaten in diese Vorkehrungen oder die<br />

Erarbeitung vergleichbarer Strukturen auf entsprechenden Gebieten für die<br />

Partnerstaaten trägt ebenfalls zur Verbesserung der Zusammenarbeit und<br />

gemeinsamer Bemühungen bei euro-atlantischen Sicherheitsangelegenheiten<br />

bei.<br />

Die wichtigsten Aspekte der sich auf die Streitkräfte des Bündnisses auswirkenden<br />

Veränderungen sind die Reduzierung der Truppenstärke und die<br />

Verringerung des Bereitschaftsgrades sowie die Erhöhung der Flexibilität,<br />

Beweglichkeit und Multinationalität. Zusätzlich zu den durch die neuen<br />

Aufgaben des Bündnisses diktierten Erfordernissen liegen dem Wandel selbst<br />

zwei auch weiterhin unantastbare, unabdingbare Prinzipien zugrunde: das<br />

Bekenntnis zur kollektiven Verteidigung als fundamentale Kernfunktion des<br />

Bündnisses und die Aufrechterhaltung der transatlantischen Bindung als<br />

Garant seiner Glaubwürdigkeit und Effektivität.<br />

Die Kriegsgefahr aufgrund eines ideologischen Konflikts sowie politischer<br />

und militärischer Gegnerschaft, die Europa mehr als vier Jahrzehnte lang<br />

bedrohte, hat sich erheblich verringert. Heute steht weit weniger die<br />

Abschreckung vor der Anwendung von Gewalt gemäß Artikel 5 des<br />

Nordatlantikvertrags im Vordergrund als die Wahrnehmung der weitaus wahrscheinlicheren<br />

Aufgaben im Rahmen der Friedenserhaltung, Konfliktverhütung<br />

und Krisenbewältigung, mit denen die <strong>NATO</strong> konfrontiert werden könnte.<br />

Dennoch bestehen Sicherheitsrisiken durch die inhärente Instabilität<br />

<strong>info</strong>lge der seit Ende des Kalten Krieges entstandenen Konfliktsituationen -<br />

z. B. der Lage im ehemaligen Jugoslawien - fort, die die Notwendigkeit anhaltender<br />

Bündnissolidarität und der Aufrechterhaltung eines schlagkräftigen<br />

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