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NATO-Handbuch - truppen.info

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Streitkräfte in Europa sind um etwa zwei Drittel reduziert worden, und die<br />

Mehrheit der bisher in Deutschland stationierten alliierten Truppen hat das<br />

Land verlassen. Diese konkreten Beispiele der Umgestaltung des<br />

Verteidigungsdispositivs werden ausführlicher in Kapitel 2 beschrieben.<br />

Bei der Umgestaltung haben auch andere Aspekte eine bedeutende Rolle<br />

gespielt. Beispielsweise erfordern Flexibilität und Beweglichkeit des gegenwärtigen<br />

Gesamtverteidigungspotenzials Vorkehrungen, durch die sichergestellt<br />

wird, dass die <strong>NATO</strong> über die nötigen Mittel zur Bewältigung der<br />

Herausforderungen und Risiken verfügt, die von Massenvernichtungswaffen<br />

(ABC-Waffen) und ihren Trägersystemen ausgehen. Gesteigerte<br />

Aufmerksamkeit gilt der Gewähr, dass diese Herausforderungen im<br />

Verteidigungspotenzial des Bündnisses berücksichtigt sind.<br />

Auch die zunehmende „Multinationalität” hat sich bei der Entwicklung des<br />

neuen Verteidigungsdispositivs als wichtiger Faktor erwiesen. Sie hat vermehrte<br />

Möglichkeiten für eine multinationale Aufgabenteilung unter den<br />

Bündnispartnern geschaffen, wodurch der Erhalt bzw. die Verbesserung des<br />

der <strong>NATO</strong> zur Verfügung stehenden Militärpotenzials ermöglicht und sichergestellt<br />

wurde, dass die für Verteidigungszwecke zugeteilten Ressourcen so<br />

effektiv wie möglich genutzt werden können. Das Prinzip der Multinationalität<br />

wird auf alle Bündnisstrukturen angewendet und ist für die Solidarität im<br />

Bündnis und seinen Zusammenhalt, für die Durchführung von<br />

Bündnisaufträgen und zur Verhinderung der Rückführung der<br />

Verteidigungspolitik in die rein nationale Zuständigkeit von entscheidender<br />

Bedeutung.<br />

Das Prinzip der kollektiven Vorgehensweise bei der Verteidigung des<br />

Bündnisses wird durch praktische Vorkehrungen verkörpert, durch die die<br />

Bündnispartner die entscheidenden politischen, militärischen und ressourcenmäßigen<br />

Vorteile der kollektiven Verteidigung nutzen können und die die<br />

Rückführung der Verteidigungspolitik in die rein nationale Zuständigkeit verhindern,<br />

ohne den Bündnispartnern ihre Souveränität zu nehmen. Diese<br />

Vorkehrungen ermöglichen es den Streitkräften der <strong>NATO</strong> auch, nicht unter<br />

Artikel 5 fallende Krisenreaktionseinsätze durchzuführen, und stellen eine<br />

Voraussetzung für eine einheitliche Reaktion des Bündnisses auf alle möglichen<br />

Eventualfälle dar. Sie beruhen auf Konsultationsverfahren, einer integrierten<br />

Militärstruktur und Kooperationsvereinbarungen. Zu den<br />

Hauptmerkmalen zählen die gemeinsame Streitkräfteplanung, die gemeinsame<br />

Finanzierung, die gemeinsame Einsatzplanung, multinationale<br />

Verbände, Hauptquartiere und Kommandostrukturen, ein integriertes<br />

Luftverteidigungssystem, eine ausgewogene Verteilung der Rollen und<br />

Zuständigkeiten unter den Bündnispartnern, im Bedarfsfall die Stationierung<br />

und der Einsatz von Truppen außerhalb des eigenen Hoheitsgebiets,<br />

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