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NATO-Handbuch - truppen.info

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Der Rat besteht aus einem Ministerausschuss, in dem gemeinsame<br />

Maßnahmen der Regierungen beschlossen werden, und einer<br />

Parlamentarischen Versammlung mit 286 Abgeordneten, die Vorschläge zu<br />

neuen Aktivitäten unterbreitet und im Allgemeineren als parlamentarisches<br />

Forum dient. Einige der Aktivitäten des Europarats stehen auch<br />

Nichtmitgliedstaaten offen. Bosnien und Herzegowina (seit 28. Januar 1994)<br />

und die Bundesrepublik Jugoslawien (seit 22. Januar 2001) verfügen über<br />

einen Sondergaststatus in der Parlamentarischen Versammlung. Im Jahre<br />

1997 wurde der Sondergaststatus von Weißrussland in der Parlamentarischen<br />

Versammlung ausgesetzt, und das Beitrittsverfahren zum Europarat wurde<br />

eingefroren. Israel, Kanada und Mexiko sind Beobachter in der<br />

Parlamentarischen Versammlung, und Japan, Kanada, Mexiko, Vatikanstadt<br />

und die Vereinigten Staaten haben Beobachterstatus im Ministerausschuss<br />

des Rats.<br />

Etwa 165 zwischenstaatliche Konventionen und Übereinkommen wurden<br />

bisher vom Rat geschlossen, allen voran die Konvention über den Schutz der<br />

Menschenrechte und Grundfreiheiten, das Europäische Kulturabkommen und<br />

die Europäische Sozialcharta. Auf seinem Gipfeltreffen 1993 in Wien hob der<br />

Europarat seinen Beitrag zur demokratischen Sicherheit in Europa hervor. Die<br />

Konzeption der demokratischen Sicherheit hat zwei Aspekte: erstens absolutes<br />

Festhalten an der pluralistischen und parlamentarischen Demokratie, an<br />

der Unteilbarkeit und Universalität der Menschenrechte und an der<br />

Rechtsstaatlichkeit und ein sich durch seine Vielfalt auszeichnendes gemeinsames<br />

Kulturerbe als Grundvoraussetzungen der Sicherheit, und zweitens<br />

eine starke Betonung der europäischen Kooperation auf der Grundlage dieser<br />

Werte als Mittel zur Knüpfung eines den ganzen Kontinent überziehenden<br />

Netzwerks des Vertrauens, durch das gleichzeitig Konflikte vermieden und<br />

Lösungen für gemeinsame Probleme gefunden werden können. Die Förderung<br />

demokratischer Sicherheit dient der Bewältigung vieler verschiedener<br />

Sicherheitsrisiken in Europa. Neben der Verminderung der Risiken einer<br />

Rückkehr zur totalitären Herrschaft hilft die demokratische Sicherheit, mit folgenden<br />

Herausforderungen fertig zu werden: schwerwiegende und massive<br />

Verletzungen der Grundfreiheiten und Menschenrechte, einschließlich der<br />

Diskriminierung eines Teils der Bevölkerung, größere Mängel in der rechtsstaatlichen<br />

Ordnung, aggressiver Nationalismus, Rassismus und Intoleranz<br />

sowie Spannungen und Konflikte zwischen den Völkern, Terrorismus und organisiertes<br />

Verbrechen sowie soziale Auflösungserscheinungen, gravierende<br />

Ungleichheiten und Spannungen auf örtlicher und regionaler Ebene.<br />

Der Europarat hielt sein zweites Gipfeltreffen vom 10. bis 11. Oktober<br />

1997 in Straßburg ab, wo er einen auf die Hauptaufgaben bezogenen<br />

Aktionsplan für den Zeitraum bis zum 50. Jahrestag seines Bestehens im Mai<br />

1999 und darüber hinaus annahm. Der Aktionsplan befasste sich mit Fragen<br />

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