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NATO-Handbuch - truppen.info

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sich die Lage erheblich verbessert. Es ist noch ein weiter Weg zurückzulegen,<br />

aber die im Folgenden aufgeführten Fakten und Zahlen stellen eine fundierte<br />

Liste der Leistungen dar, die den Weg für die zukünftige Stabilität der Provinz<br />

und die Sicherheit der Region als Ganzes bereiten.<br />

Die Erkenntnisse der Kosovo-Verifikationsmission der OSZE, die von<br />

Januar bis März 1998 in den Kosovo entsandt wurde, deuteten auf organisierte<br />

und systematische Gräueltaten hin, die von serbischen und jugoslawischen<br />

Streitkräften gegen albanische Gemeinschaften begangen worden waren.<br />

Vertreibungen, willkürliche Verhaftungen und Tötungen sowie andere<br />

Menschenrechtsverletzungen und Einschüchterungsmethoden waren bereits<br />

sichtbar. Der Bericht der Mission stellte fest, dass auf beiden Seiten der ethnischen<br />

Grenze während des Konflikts Übertretungen begangen wurden, dass<br />

jedoch das vom jugoslawischen und serbischen Militär- und<br />

Sicherheitsapparat verursachte Leiden auf Seiten der Kosovo-Albaner deutlich<br />

überwog. Der Chefankläger des Internationalen Kriegsverbrechertribunals für<br />

das ehemalige Jugoslawien berichtete, dass etwa 526 Massengräber im<br />

Kosovo identifiziert und mehr als 4.000 Leichen exhumiert wurden. Weitere<br />

300 Orte werden derzeit untersucht.<br />

Flüchtlinge<br />

Eine Hauptsorge ist das Ausmaß des Problems der Umsiedlung von<br />

Vertriebenen und Flüchtlingen im Kosovo. Das Hohe Flüchtlingskommissariat<br />

der Vereinten Nationen schätzte, dass die ethnischen Säuberungen bis Anfang<br />

April 1999 226.000 Flüchtlinge in Albanien, 125.000 in der ehemaligen jugoslawischen<br />

Republik Mazedonien9 sowie 33.000 in Montenegro zur Folge hatten.<br />

Bis Ende Mai 1999 waren über 230.000 Flüchtlinge in der ehemaligen<br />

jugoslawischen Republik Mazedonien 9 , über 430.000 in Albanien und etwa<br />

64.000 in Montenegro angekommen. Ungefähr 21.500 Flüchtlinge hatten<br />

Bosnien erreicht, und mehr als 61.000 waren in andere Länder evakuiert worden.<br />

Schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen, d. h. 90 Prozent der<br />

Bevölkerung des Kosovo, waren aus ihren Häusern und Wohnungen vertrieben<br />

worden, und innerhalb des Kosovo selbst waren etwa 580.000 Menschen<br />

obdachlos geworden. Ungefähr 225.000 Männer aus dem Kosovo galten als<br />

vermisst und nicht weniger als 5.000 Bewohner des Kosovo als hingerichtet.<br />

Zur Unterstützung der <strong>NATO</strong>-Truppen bei der Erleichterung der<br />

Flüchtlingssituation gehörten die Bereitstellung von Ausrüstung und die<br />

Errichtung von Lagern für 50.000 Flüchtlinge in Albanien, Hilfestellung bei der<br />

Erweiterung von Lagern in der ehemaligen jugoslawischen Republik<br />

9 Die Türkei erkennt die Republik Mazedonien unter ihrem verfassungsmäßigen Namen an.<br />

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