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NATO-Handbuch - truppen.info

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Kräften anderer Staaten eingesetzt wurden, um die Voraussetzungen für einen<br />

Frieden im ehemaligen Jugoslawien herzustellen. Ende 1997 kündigten die<br />

Regierungen der <strong>NATO</strong>-Mitgliedstaaten an, dass die <strong>NATO</strong>, vorbehaltlich der<br />

Erteilung eines neuen Mandats durch den Sicherheitsrat der Vereinten<br />

Nationen, ab Mitte 1998 unter Beibehaltung des Namens SFOR eine weitere<br />

von ihr geführte multinationale Truppe zur Festigung des bisher Erreichten<br />

zusammenstellen würde.<br />

1999, nach dem Ende der Luftangriffe des Bündnisses zur Beendigung<br />

der gegen die Kosovo-Albaner gerichteten Unterdrückung und ethnischen<br />

Säuberungen durch die serbische Führung, wurde in Übereinstimmung mit der<br />

Entscheidung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen eine Kosovo-<br />

Schutztruppe (KFOR) mit einem von der <strong>NATO</strong> gestellten Kern zusammengestellt,<br />

um die am 10. Juni vom Oberbefehlshaber der KFOR und Vertretern<br />

Jugoslawiens geschlossene Militärisch-Technische Vereinbarung umzusetzen.<br />

Die ersten Einheiten rückten am 12. Juni im Kosovo ein. Wie in der Militärisch-<br />

Technischen Vereinbarung beschlossen erfolgte die Stationierung der<br />

Schutztruppe synchron zum Abzug der serbischen Sicherheitskräfte aus der<br />

Provinz. Am 20. Juni war der Abzug der Serben abgeschlossen, und die<br />

KFOR-Truppe hatte im Kosovo Fuß gefasst.<br />

Bei voller Stärke umfasste die KFOR-Truppe etwa 50.000 Mann. Es handelt<br />

sich hierbei um eine multinationale Truppe unter einheitlichem Kommando<br />

mit umfangreichem <strong>NATO</strong>-Beitrag und unter Beteiligung der Russischen<br />

Föderation. Mehr als 12 andere Nicht-<strong>NATO</strong>-Staaten leisteten zu Beginn einen<br />

Truppenbeitrag zur KFOR.<br />

Diese Entscheidungen und der ihnen zugrundeliegende politische<br />

Prozess werden in anderen Kapiteln beschrieben; Gleiches gilt für sonstige<br />

Aspekte der neuen Funktionen und Aufgabenbereiche des Bündnisses,<br />

einschließlich der Umsetzung des PfP-Programms und der Entwicklung der<br />

Europäischen Sicherheits- und Verteidigungsidentität (ESVI) innerhalb des<br />

Bündnisses. All diese Entwicklungen stellen erhebliche Anforderungen an die<br />

bestehende militärische Kommandostruktur der <strong>NATO</strong> und üben einen wesentlichen<br />

Einfluss auf ihre Anpassung und die fortlaufende Umsetzung der am<br />

1. September 1999 erstmals aktivierten neuen Kommandostruktur aus.<br />

Die Umgliederung seiner Streitkräfte hat das gesamte<br />

Verteidigungsdispositiv des Bündnisses verändert. Anpassungsmaßnahmen,<br />

die Verfügbarkeit und Bereitschaft der <strong>NATO</strong>-Truppen betreffen, spiegeln auch<br />

weiterhin den ausschließlich defensiven Charakter des Bündnisses wider. Auf<br />

dem europäischen Kontinent gilt jedoch nicht mehr die frühere Konzeption der<br />

Vorneverteidigung, obwohl regionale Unterschiede in Bezug auf die<br />

Herausforderungen, mit denen die Streitkräfte konfrontiert werden können, und<br />

die jeweilige Notwendigkeit der Vornedislozierung fortbestehen. Die US-<br />

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