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NATO-Handbuch - truppen.info

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DIE ALLIANZ IM WANDEL<br />

DAS NEUE SICHERHEITSUMFELD IN EUROPA<br />

Am 4. April 1989 feierte das Bündnis den 40. Jahrestag der<br />

Unterzeichnung des Nordatlantikvertrags. Dieses Ereignis fiel mit dem Beginn<br />

einer Zeit tief greifenden Wandels in den Ost-West- und internationalen<br />

Beziehungen sowie einer weit reichenden Veränderung im Sicherheitsumfeld<br />

zusammen. Das Nordatlantische Bündnis spielte eine entscheidende Rolle bei<br />

der Schaffung der Voraussetzungen für den auf den folgenden Seiten<br />

beschrieben Wandel. Es bildete die Grundlage für die kollektive Verteidigung<br />

und die gemeinsame Sicherheit seiner Mitgliedstaaten und vermochte<br />

während des Kalten Krieges das strategische Gleichgewicht in Europa aufrechtzuerhalten.<br />

Damit sicherte das Bündnis die Freiheit und Unabhängigkeit<br />

seiner Mitglieder. Entsprechend dem Nordatlantikvertrag übt das Bündnis<br />

diese Kernfunktionen auch weiterhin aus und hat zusätzlich neue Aufgaben<br />

übernommen. Es arbeitet weiter an der Verfestigung der geschaffenen<br />

Fundamente, um in ganz Europa Stabilität auf der Grundlage gemeinsamer<br />

demokratischer Werte, der Achtung der Menschenrechte und der<br />

Rechtsstaatlichkeit zu fördern.<br />

Im Folgenden werden die Ursachen und der Verlauf dieser Entwicklungen<br />

beschrieben, ferner die Fortschritte, die bei der Verwirklichung vieler<br />

Langzeitziele des Bündnisses erreicht wurden, und die wichtigsten Probleme,<br />

denen sich die Mitgliedstaaten und ihre Kooperationspartner bei der<br />

Anpassung ihrer Politik und der Gestaltung ihrer gemeinsamen Institutionen im<br />

Hinblick auf neue Herausforderungen gegenübersehen.<br />

Ursachen des veränderten Sicherheitsumfelds<br />

Die Wurzeln des Wandels, der die politische Landkarte Europas grundlegend<br />

verändert hat, lassen sich auf eine Reihe von Entwicklungen der 60er<br />

und 70er Jahre zurückverfolgen, die weitreichende Konsequenzen haben sollten.<br />

Unter den zahlreichen Ursachen dieser Entwicklung sind drei Ereignisse<br />

von herausragender Bedeutung: erstens die im Dezember 1967 durch das<br />

Bündnis erfolgte Verabschiedung der Harmel-Doktrin, die auf dem zweigleisigen<br />

Ansatz der Aufrechterhaltung einer angemessenen Verteidigung und dem<br />

parallel dazu verlaufenden Bemühen um Entspannung im Ost-West-Verhältnis<br />

beruhte; zweitens die 1969 vollzogene Einführung der Ostpolitik durch die<br />

deutsche Bundesregierung unter Bundeskanzler Willy Brandt, die ein positiveres<br />

Verhältnis zu den osteuropäischen Staaten und der Sowjetunion anstrebte,<br />

soweit es die Innen- und Außenpolitik dieser Länder erlaubten; und schließlich<br />

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