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NATO-Handbuch - truppen.info

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gegenseitige Ergänzung dieser Organisationen und Institutionen zu verbessern.<br />

Auf dem Gipfel wurde die Entwicklung einer Charta zur europäischen<br />

Sicherheit in Angriff genommen, die die Stärkung der Sicherheit und Stabilität<br />

in der Region sowie die Verbesserung der operativen Fähigkeiten der OSZE<br />

zum Ziel hat. In der Erklärung kam auch die Absicht der OSZE zum Ausdruck,<br />

die Zusammenarbeit mit anderen Sicherheitsorganisationen zu verstärken, die<br />

in ihren Aktionen offen und voraussagbar sind, deren Mitglieder einzeln und in<br />

ihrer Gesamtheit an OSZE-Grundsätzen und -Verpflichtungen festhalten und<br />

deren Mitgliedschaft auf umfassenden und freiwilligen Verpflichtungen basiert.<br />

Der nächste Schritt bei der Entwicklung des Sicherheitsmodells war das<br />

OSZE-Ministertreffen in Kopenhagen im Dezember 1997, bei dem eine<br />

Entscheidung zu Richtlinien für eine Charta von OSZE-Dokumenten über die<br />

Europäische Sicherheit getroffen wurde. Diese Charta von Dokumenten wird<br />

im Rahmen der Entwicklung einer Plattform für Kooperative Sicherheit erstellt,<br />

deren Ziel darin besteht, die Zusammenarbeit zwischen sich gegenseitig stärkenden<br />

Institutionen 3 in einer nicht hierarchischen, aktionsorientierten und<br />

wirksamen Weise zu verbessern.<br />

Die Charta zur europäischen Sicherheit wurde auf dem OSZE-Gipfel im<br />

November 1999 in Istanbul verabschiedet. Sie spiegelte mehrere politische<br />

Initiativen wider, darunter die Entwicklung der Rolle der OSZE bei friedenserhaltenden<br />

Operationen, die Verabschiedung einer Plattform für Kooperative<br />

Sicherheit, die Gründung von Schnellen Einsatzgruppen für Expertenhilfe und<br />

Kooperation (REACT), damit die OSZE schnell auf Forderungen nach ziviler<br />

Unterstützung und nach umfangreichen zivilen Operationen vor Ort reagieren<br />

kann, die Erweiterung der Fähigkeit der OSZE zur Durchführung von<br />

Polizeiaktivitäten, die Einrichtung einer Operationszentrale für die Planung und<br />

Umsetzung von OSZE-Operationen vor Ort sowie die Stärkung des politischen<br />

Konsultationsprozesses innerhalb der OSZE durch Gründung eines<br />

Vorbereitungsausschusses unter dem Ständigen Rat der OSZE.<br />

Die Plattform für Kooperative Sicherheit zielt darauf ab, die gegenseitige<br />

Kooperation mit zuständigen Organisationen weiter zu stärken und zu entwickeln.<br />

In Istanbul drückten die Staats- und Regierungschefs ihre prinzipielle<br />

3 Der Begriff „sich gegenseitig stärkende Institutionen” im Sicherheitsbereich, die vorher als „ineinander<br />

greifende Institutionen” bezeichnet wurden, lässt sich auf die Erklärung von Rom über Frieden<br />

und Zusammenarbeit zurückführen, die auf dem <strong>NATO</strong>-Gipfeltreffen in Rom im November 1991 herausgegeben<br />

wurde. In ihr wird anerkannt, dass die Herausforderungen, die sich in dem neuen<br />

Europa stellen würden, nicht von einer Institution allein, sondern nur in einem Geflecht ineinander<br />

greifender Institutionen, das die Staaten Europas und Nordamerikas miteinander verbindet, aufgegriffen<br />

werden könnten. Die <strong>NATO</strong>-Staaten würden deshalb auf eine neue europäische<br />

Sicherheitsarchitektur hinarbeiten, in der sich die <strong>NATO</strong>, die KSZE (später OSZE), die Europäische<br />

Gemeinschaft, die WEU und der Europarat ergänzen und in der andere regionale<br />

Kooperationsstrukturen ebenfalls eine wichtige Rolle spielen würden.<br />

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